Sonntag, 21. August 2011

Generation 9/11 - Zehn Jahre danach

Zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2011 beginnt die Katastrophe, Historie zu werden. Doch ist dieses Kapitel wirklich abgeschlossen?

Seit vor 10 Jahren Milliarden Menschen an den Bildschirmen LIVE verfolgen konnten, wie tausende Amerikaner sterben, began sich die Welt dramatisch zu verändern. Der Krieg gegen den Terror dauert seit nunmehr 10 Jahren an. Millionen Menschenleben sind ihm bereits zum Opfer gefallen und das Morden hat kein Ende. Ob im Irak, in Afghanistan oder in Libyen - die NATO entwickelte sich in dieser Dekade zu einer schnell operierenden Eingreif-Truppe. Überall einsatzbereit erobern die allierten Truppen mit dem Argument der Terrorbekämpfung Land für Land. Unter dem Deckmäntelchen von Demokratie und Freiheit versteht sich.

Dass es aufgrund zunehmender Nachfrage zu einer Ressourcen-Knappheit kommen würde, prophezeihten Gelehrte schon vor mehreren Jahrzehnten. Heute sind wir an diesem Punkt und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Krieg um die immer knapper werdenden Rohstoffe immer grausamere und menschenverachtendere Züge annimmt.

So beispielsweise der Gebrauch von uranangereicherten Waffen, mit denen sich die NATO durch den Nahen und Mittleren Osten bombt und dabei einen schleichenden Strahlen-Genozid hinterlässt. Grausamste Bilder aus den verstrahlten Regionen offenbaren eine düstere Zukunftsprognose. Selten sieht man ein gänzlich gesund geborenes Baby in den Brutkästen der Krankenhäuser der kontaminierten Gebiete.

Das Kapitel 9/11 ist noch längst keine Historie - es ist Gegenwartsgeschichte. Kein Ereignis unserer Generation prägte das Global Village so stark wie 9/11.

Auf alle Bereiche des Alltags aller Menschen wirkte sich dieser Schock aus. Zunehmende Sicherheitsmaßnahmen, steigende Ausländerfeindlichkeit - vor allem den Muslimen gegenüber und ein neu angeschlagener Ton in der Kriegspolitik, ließen einen neuen Wind wehen in den westlichen Demokratien.

"Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!" So einfach brachte es George W. Bush auf den Punkt und sprach damit nicht seine auserkorenen Feinde an, sondern vor allem die EU. War diese doch bis zur Jahrtausendwende eher ein theoretisches Gebilde mit geringen Einfluss, so änderte sich diese Tatsache mit 9/11 ebenfalls dramatisch.

10 Jahre später nun stehen wir vor einem europäischen Konstrukt, welches nahezu die gesamte Gewalt in die Hände weniger nach Brüssel legte. Oft ungelesene und meist nicht verstandene Gesetzestexte wie der Lissabonner Vertrag, wurden von den deutschen Abgeordneten größtenteils abgesegnet. Einzig das Bunderverfassungsgericht machte Einschränkungen - die aber bis heute ignoriert bleiben.

Die nationalen Parlamente existieren immer mehr nur noch auf dem Papier. Das letzte Wort hat  stets der europäische Gerichtshof. Was im Streitfall das deutsche Grundgesetz sagt ist zweitrangig - in der Praxis setzt sich der europäische Gerichtshof durch und setzt damit unser Grundgesetz praktisch ausser Kraft.

Steigende Unruhen und Massenproteste, welche zu Krawallen ausarteten haben wir in den letzten Jahren immer häufiger zur Kenntnis nehmen müssen. Im Jahre 2011 hat sich dies jedoch noch einmal in der Insivität gesteigert.

Mit den Revolutionen in Nordafrika hatte es zu Jahresbeginn angefangen. Doch schon bald brannten auch Athen, Madrid und London. Viele wissen sich eben einfach nicht anders zu artikulieren als mit exzessiven Gewaltausbrüchen, wo man nebenbei vielleicht noch einen Flat-TV aus dem Mediamarkt mitgehen lassen kann, bevor man ihn abfackelt. Mit Vernunft hat dies wahrlich nichts zu tun und mit problemlösung erst recht nicht. Es zeigt aber auf, dass die Menschen zunehmend unzufrieden sind.

Unzufrieden ist vor allem die Jugend - eine Generation, der gerade klar wird, dass ihre Vorgänger sie verraten, verkauft und versklavt haben. Es bleibt abzuwarten, ob "Generation 9/11" es besser macht und endlich das alte Blockdenken überwinden kann, dass uns in diese Situation - nahe dem Armageddon gebracht hat.

Gewaltige Probleme stehen unmittelbar bevor. Eine Finanzkrise jagt die nächste, Hungersnöte in noch nie dagewesenen Ausmaß, zunehmende ökologische Katastrophen wie explodierende Atomkraftwerke und leckgeschlagene Ölplattformen verschlimmern die ohnehin schon angespannte Situation. Die Welt, die wir mit unserer Technik eigentlich kontrollieren wollten, schlägt nun mit aller Gewalt zurück. Es scheint als habe sich die Natur geradzu verschworen gegen die parasitäre Menschheit.

"Generation 9/11" hat erkannt, dass die Welt vor globalen und kurzfristigen Umwälzungen steht. Aus diesem Bewußtsein heraus formierte sich auch im deutschsprachigen Raum wenige Jahre nach 9/11 eine Subkultur. Ob mit Demos, Liedern, YouTube-Beiträgen und kreativen Aktionen, die "Trutherbewegung" hat sich einen Namen gemacht.

NuoViso Filmproduktion begleitete die Subkultur 9/11 seit Anbeginn und veröffentlicht die mehrjährige Arbeit nun in einer DVD BOX mit über 6 Stunden Laufzeit. Neben den bekannten Filmen "Unter falscher Flagge" und "Kriegsversprechen" gibt es auch ausführliche Interviews mit dem Autor Mathias Bröckers und dem ehem. ARD Korrespondent Christoph Hörstel. Insgesamt erwarten den Zuschauer 12 Filme, welche die Arbeit der Aktivisten dokumentiert.

Ausschnitt aus "Generation 9/11" (Gesamtlaufzeit der DVD BOX: 360 Minuten)



Seit einem vollen Jahrzehnt werden die Bürger der westlichen Demokratien angelogen. Unsere Volksvertreter wissen es meist sogar selbst nicht besser und handeln in vielen Fällen sicherlich nach besten Wissen und Gewissen. Doch können wir es uns wirklich leisten, weiterhin nur schulterzuckend und kopfschütteln dieses Treiben zu beobachten? Oder ist nicht wirklich langsam Zeit ENDLICH einzufordern, was uns zusteht?

Die 9/11 Wahrheitsbewegung fordert endlich eine Reakion seitens der Politik auf die vernichtende Beweislast, die sich im letzten Jahrzehnt ansammelte, die eindeutige Hinweise dafür liefert, dass die von der damaligen US-Regierung verbreiteten "offiziellen Version" nicht stimmig ist. Es handelt sich hierbei nicht um ungeklärte Randfragen, sondern um essentielle Grundfragen, die einfachkeitshalber bis heute ignoriert wurden.

Unterstütze NuoViso Filmproduktion, damit wir auch noch nach 11 - 12 und 13 Jahren danach berichten können - so lange bis die offizielle Version nicht Gefahr läuft in den Geschichtsbüchern unserer Kinder abgedruckt zu werden.

"Generation 9/11 - Zehn Jahre danach" 

12 Filme dokumentieren die Arbeit und Argumente der 9/11 Wahrheitsaktivisten.



DVD-Pal, Laufzeit: 360 min.

Hier bestellen

Samstag, 30. Juli 2011

Der Einsturz eines Lügengebäudes


Mit dem neuen Buch "10 Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes" haben Mathias Bröckers und Christian C. Walther aufgezeigt, dass die offizielle Version der Geschehnisse am 11. September falsch sein MUSS. Anders als viele Verschwörungstheorien jedoch, spekulieren die Autoren nicht über die tatsächlichen Urheber. Sie fordern eine neue Untersuchung.

Erfreulich ist, dass die öffentlich-rechtlichen Sender nun nach 10 Jahren bereit sind die Faktenlage zumindest erneut zu erörtern. So wird das neue Buch zum Beispiel sehr objektiv auf 3Sat vorgestellt:



Auch in der ARD Sendung "ttt" ist ein objektiver Bericht zu sehen:



Es ist schön, wenn man feststellt, dass nun endlich die Zeit reif ist für eine unvoreingenommene Debatte über den 11. September, der auch im Mainstream geführt werden darf. Die Emotionen, welhe die Ereignisse damals auslösten, haben sich nun mittlerweile gelegt und der Nebel lichtet sich langsam.

Das neue Buch ist nicht das erste Buch über den 11. September. Mathias Bröckers schrieb bereits 2 Bücher zum Thema, welche zu Bestsellern wurden. Dennoch ist das dritte Buch keineswegs überflüssig. Bröckers versteht sein journalistisches Handwerk und schafft es den sachlichen Kern der Sache zu formulieren.

Für den Film "Unter falscher Flagge" führte ich 2007 ein Interview mit Mathias Bröckers. Das interview hätte auch von gestern sein können...




Film: Unter falscher Flagge ansehen

Buch + DVD kaufen

Webseite von M. Bröckers

Dienstag, 5. Juli 2011

Divide et impera

Die "Script Kiddies" hacken den Twitter-Account von FoxNews und erklären Präsident Barack Obama für tot. Ganze 5 Stunden lang, war diese Nachricht über den FoxNews Twitter Account mit seinen 34.000 Followern um die Welt gegangen. Und das am Nationalfeiertag Amerikas - dem 4. Juli.

Es häufen sich in letzter Zeit die Berichte über diverse Hacker-Angriffe. Opfer dabei scheinen besonders die Webseiten und Infrastrukturen von Regierungen, Geheimdiensten und namentlich bekannten Großkonzernen zu sein, wie jüngste Berichte zeigen. Datenklau bei SONY. Angriff auf AMAZON und sogar ein Lahmlegen der Webseite der Central Intelligence Agency (CIA).

Der Cyberwar ist eröffnet und spätestens mit dem Bekanntwerden, dass ein Virus namens Stuxnet programmiert wurde, um Sabotage in einer Atomanlage zu begehen, kann man ungefähr erahnen, welch weitreichendes und gefährliches Ausmaß die virtuellen Schlachten in den Tiefen des World Wide Webs angenommen hat. Die Mächtigsten in diesem Krieg dürften die Militärs und Geheimdienste der führenden NATO Staaten sein. Die virtuellen Gegner der Cyber-Soldaten im Pentagon, sind aber nicht nur iranische Atomanlagen, sondern es sind eben auch jene Cyberterroristen, die der herrschenden Klasse nun offenbar den Krieg erklärt haben. Ob bei Wikileaks veröffentlichte (geheime) Regierungsdokumente oder schlichtweg die immer größer werdende Kritik an der westlichen Politik - das freie Internet ist im Auge derer, gegen die sich eine solche Kritik richtet, zum Staatsfeind Nr.1 geworden.

Es ist nun einmal so, dass die moderne Technologie unserer Zeit, seit 2 Jahrzehnten dem Menschen ermöglicht, um die ganze Welt zu kommunizieren. Der Zugang zu alternativen Informationen erschuf schnell eine neue Subkultur, die sich in ihrer Entstehungsphase mit Begriffen wie "Truther" oder "Infokrieger" identifizierte. Doch längst sind diese Pauschalisierungen nicht mehr aussagekräftig genug, um diese unzähligen neuen Bewegungen der Generation Internet zu beschreiben.

In Deutschland kann man das Phänomen seit 2009 immer deutlicher erkennen durch die steigende Anzahl stattfindender Kongresse, Symposien und Stammtischtreffen, welche als Anlass einzig und allein die Suche nach etwas mehr Wahrheit im Alltag eint. Als ich im Sommer 2009 das Geopolitik Treffen veranstaltete, folgten knapp 700 Teilnehmer der Einladung in die Messestadt Leipzig.



Nichts ist so machtvoll wie eine geeinte Basis, die sich mit klaren und durchsetzbaren Forderungen an die Obrigkeit wendet. Daher gilt es aus der Sicht der herrschenden Klasse diese geeinte Basis zu spalten. Das Prinzip Teile und Herrsche ist ein übergeordnetes System, welchem alle uns heute bekannten Staatssysteme unterlagen. Ob im Despotismus, dem Feudalismus, der Monarchie oder Demokratie - stets gab es die Herrschenden und die Beherrschten. An diesem System hat sich seit Beginn unserer modernen Geschichtsschreibung zu keinem Zeitpunkt etwas geändert.

Germanys Next Topterrorist bist Du!

Die menschliche Geschichte könnte man als Tragödie bezeichnen, bei der es im jedem Jahrhundert stets die Helden und Anti-Helden gab. Egal in welcher Staatsform und auf welchem Fleck dieser Erde, ein begleitendes Element war schon immer das des Freiheitskämpfers. Er hat die Moral auf seiner Seite, denn er setzt sich für die Belange der Unterdrückten ein. Seine Ziele setzt er mit Gewalt durch und nicht selten lässt er sein Leben bei der Durchsetzung seiner Ideale. Die Taten eines solchen Helden bleiben oft unvergessen - an der Ausübung von Unrecht hat sich bis heute jedoch wenig geändert.

Dies sollte man zumindest aus der Geschichte lernen: Man wird die Ungerechtigkeit in der Welt nicht durch Gewalt und Kampf verbannen. Die Lösung liegt in der vorgelebten Alternative. Ein Leben zu führen in Liebe und stets angestrebte Glückseligkeit sind der Schlüssel zu einer besseren Welt. Aber den meisten Menschen ist das bekannte Unglück viel symphatischer als das unbekannte Glück.

Natürlich finden wir das Konzept des gewaltbereiten Freiheitskämpfers auch in unseren Tagen wieder. Allerdings versteckt sich der moderne Robin Hood hinter der Maske des Guy Fawkes (bekannt aus dem Film "V" wie Vendetta) und identifiziert sich mit "Jederman".



Durch das Konzept des "Anonymous" wird eine Steilvorlage für Internetkriminalität geebnet. Natürlich alles im Namen der Moral und der Gerechtigkeit. Im Zuge der zunehmenden Straftaten durch "Anonymous" bzw. "Jederman" werden wir in den kommenden Monaten eine schrittweise Beschneidungen der Freiheiten im Internet erleben. Und diese Freiheitsbeschneidung richtet sich natürlich gegen jederman - also auch gegen Dich.

Verschwörungstheoretiker geben zu bedenken, dass sich hinter den Masken einiger solcher Freiheitskämpfer ebenso die Geheimdienste, Oppositionspolitiker, Terroristen und Raubkopierer verstecken könnten, um im Namen des Volkes ihre eigene Ideologie oder Politik zu propagieren und umzusetzen.

Die zunehmende Polarisierung der unterschiedlichen Strömungen an Wahrheitsaktivisten, wurde in der ersten Jahreshälfte 2011 sehr offenkundig. Ein angekündigtes Megaritual für den 26. Juni, bei dem ein nuklear Anschlag unter falscher Flagge stattfinden sollte, spaltete die Wahrheitssuchenden vorab in 2 Lager. In jene, die diesen Behauptungen Glauben schenkten und jene, die hinter diesen Behauptungen eine gezielte Desinformation vermuteten. Ein weiterer Nebeneffekt dieser Entzweiung war, dass sich einige alternativen Medien wochenlang mit einer Luftblase beschäftigten. Die gleichzeitig stattfindende Bilderberg-Konferenz fand dementsprechend weniger Beachtung in den alternativen Kanälen.

Lediglich die Vor Ort befindlichen Aktivisten des Schall und Rauch Blogs waren in St. Moritz beim alljährlich stattfindeten Bilderberg-Meeting. Besondere Vorkommnisse waren (wie zu erwarten) nicht zu berichten. Ausser, dass man mal einen tieferen Einblick in die Arbeit des amerikanischen Radio-Talkmasters Alex Jones bekam. Dieser berichtete lieber Unwahrheiten wie, dass die Teilnehmer der Bilderberger Gay-Parties veranstaltet und sich extra für diesen Zweck Callboys einfliegen lassen haben, als zuzugeben, dass vor Ort wenig Spektakualäres zu berichten war. Auch hier zeigt sich, dass man die alternativen Medien weder alle über einen Kamm scheren, noch dass man ihn blind vertrauen sollte.

Alternative Medienmacher müssen nicht den Anspruch haben, stets richtig zu liegen oder gar zu missionieren. Aber wer im Schatten der Anonymität oder mit bewußten Lügen agiert, verliert seine Glaubwürdigkeit.

Da gehöre ich lieber zu denjenigen, die aus dem Schatten hervortreten und ganz offen zu ihrer Meinung stehen.



Meine Filme kann man auf NuoViso.TV ansehen oder im NuoViso Shop auf DVD erwerben.
Bitte unterstützen Sie mich bei meiner weiteren Arbeit mit NuoViso Filmproduktion

Frank Höfer

Sonntag, 19. Juni 2011

Megaritual am 26.Juni 2011 zerreist Wahrheitsbewegung

Wie war das? Anschlag auf Olympiastadion während der Frauen WM geplant? Auf Spiegel online steht zu lesen, das BKA wäre der Sache nachgegangen. Es handele sich hierbei um einen ignorierbaren Internet-Hoax.

Dutzende Emails erreichen mich seitdem, mit der Bitte über NuoViso.TV das bevorstehende Megaritual 2011 zu thematisieren.

Ursprung ist ein 28 minütiges Video, welches suggeriert, ein nuklearer Terroranschlag steht bevor. Und zwar am 26.06.2011 zwischen 18 und 19 Uhr im Berliner Olympiastadion (wahrscheinlich beim Zwischenstand von 2-0 für Kanada). Dies wird anhand von Filmausschnitten aktueller Hollywoodfilme sowie der Fernsehserie "Die Simpsons" herausinterpretiert. Dieses Werk an sich bedient perfekt das Genre des "Verschwörungsfilmes". Es wird anhand von angeblicher Fakten ein Szenario konstruiert, welches dann dem Zuschauer als ausreichender Beweis dafür dienen soll, dass am 26.Juni 2011 im Berliner Olympiastadion ein nuklearer Anschlag stattfindet. Ausgeführt natürlich von den Geheimdiensten, welche zugegebener Maßen, nachweislich schon viele Terroroperationen "unter falscher Flagge" durchführten.



Nachdem ich diesen Film gesehen hatte, war ich gespannt darauf, wie weit sich dieser Film bereits im Netz verbreitet hatte. Anfangs war er lediglich auf einigen unbedeutenden Blogs zu finden, die nach dem Copy und Paste Prinzip verfahren - mit Sicherheit ohne weitere, redaktionelle Verarbeitung.

Die bekannteren Kanäle, die einen gewissen Ruf zu verteidigen haben, hielten sich aber vorerst zurück. Bis dann ein Rechtsanwalt auf die Bühne trat und einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen unsere Bundeskanzlerin vorlegte.

Dass Eva Herrmann mal solche Nachrichten vorliest, hätte vor wenigen Jahren auch noch niemand geglaubt:



Dies verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Der Blog Infokriegernews fragte beim Herrn van Geest nach und führte ein Interview. (hier downloaden als mp3)

Spätestens jetzt hatte das bevorstehende Megaritual seine Aufmerksamkeit. Vor allem natürlich bei den Berlinern selbst, die ja als Opferlämmer besonders hellhörig werden angesichts ihrer bevorstehender Opferdarbietung. Seitdem gibt es auf Facebook, YouTube und zahllosen Blogs immer mehr Fragende, die nach Antworten suchen.

Soll ich die Stadt verlassen?
Soll ich meine Freunde warnen?
Wem soll ich glauben?

Fakt ist jedenfalls, dass es viele Menschen gibt, die durch das Publizieren eines "bevorstehenden Megarituals" stark verunsichert wurden und die nun aufgrund der zunehmenden Berichterstattung innerhalb der alternativen Medien zusätzlich von der Brisanz des Themas überzeugt sind.



Eine Umfrage, welche ich via Facebook durchführte, ergab in der Zusammenfassung eine überwiegende Übereinstimmung darüber, dass es sich beim bevorstehenden Megaritual 2011, um einen gezielt geplanten Desinformations-Trick handeln könnte. Man stelle sich nur vor, dass alle Blogs und alternativen Portale, von diesem bevorstehenden Ereignis berichten. Und dann - am Tag x - passiert nix.

Dumm gelaufen, denn dann stehen alle ziemlich blöd da. Und genau das würde man gern im Mainstream als Nachricht verkaufen - um mal wieder aufzuzeigen, wie ahnungslos und desinformiert doch die ganzen "Verschwörungstheoretiker" sind.

Infokriegernews jedenfalls hat nach dem Interview mit van Geest weiterrecherchiert und einige Dinge "aufgedeckt", die am Motiv der Urheber des "Megarituals 2011" zweifeln lassen.



Dumm nur, dass Infokriegernews auch dazu beigetragen hat, diesen Hype erst mit zu kreiieren, bevor er nun kritisiert wird.

Aber ich teile die Meinung, dass man in der alternativen Berichterstatterszene zunächst eine Information prüfen sollte, bevor man sie ungefilter und unreflektiert über den Äther bläst. Auch ich habe mich selbst schon dabei erwischt. Mit als erster eine Nachricht zu verbreiten, bringt die Adern nun mal zum Kochen.

Der Mainstream hat schon lange vor der Bloggerszene damit begonnen - wir sollten es ihnen jetzt nicht gleich tun, indem wir uns ebenfalls zu Erfüllungsgehilfen der Angst-und Panikmacher entwickeln.

Denn vieles was auf diesem Planeten falsch läuft, ist eine Folge von Handeln aus Angst.


Donnerstag, 5. Mai 2011

Kriegsversprechen II - Terrormanagement im 21. Jahrhundert


 In meinem neuesten Werk "Kriegsversprechen II" fasse ich die die erste Dekade des 21. Jahrhunderts zusammen. Natürlich spielen dabei auch die Vorüberlegungen seitens amerikanischer Denkfabriken eine wesentliche Rolle.

Den Film habe ich kostenlos auf youtube zur Verfügung gestellt. Dennoch würde ich mich freuen, wenn sich einige die DVD kaufen, um meine Arbeit auch weiterhin zu unterstützen.

Film ansehen:



Die Revolution am Vorabend des beginnenden 21. Jahrhunderts, veränderte die Situation auf unserem Erdball. Während in Deutschland die Mauer fiel  und wiedervereinigt wurde,  machte man sich als letzte verbliebene Supermacht in Washington Gedanken um die Zukunft.

Jürgen Elsässer
Eine Besondere Rolle spielte, dass die USA in jdem Fall verhindern wollten, dass sich aus den Blockfreien Staaten eine neue Konstellation herausbildet, die sich der globalen Weltordnung nach US-Zuschnitt entzieht.


George H. W. Bush (1991)
Aus der Krise am persichen Golf, ergibt sich für uns die historische Möglichkeit für eine neue Ära der Zusammenarbeit. Aus diesen turbolenten Zeiten ergibt sich für uns die Chance für eine neue Weltordnung.


Oberstleutnant Jochen Scholz (a. D)
Nach dem Kollaps der Sowjetunion haben die Amerikaner also überelgt: Wie können wir jetzt diese Stellung, die uns in den Schoß gefallen ist als einzige Weltmacht, wie können wir die konservieren gegen aufsteigende Mächte wie China, Indien und potentiell natürlich auch Russland.

Jürgen Elsässer
Deswegen der Vorstoß gegen den Irak und Jugoslawien und deswegen auch die frühe Kennzeichnung des Irans, Syriens oder Libyen als mögliche Schurkenstaaten.

Im Oktober 1991 gibt es vor dem Menschenrechtsausschuss des US Kongresses eine geschichtsschreibende Aussage, die sich später als Lüge herausstellt:

Die damals 15jährige Tochter eines kuwaitischen Botschafters in Washinggton sagte damals aus:

"Als ich dort war, sah ich irakische Soldaten mit Waffen in das Krankenhaus hereinkommen.
Sie nahmen die Babies aus den Brutkästen. Diese nahmen sie mit und ließen die Babies auf dem kalten Boden sterben."
Diese Tränenreiche Aussage einer Krankenschwester war die Basis für die Zustimmung des US Kongresses zum Krieg gegen Saddam Hussein im Irak und für die entscheidende Resolution der UNO. Der so genannte saubere Krieg flimmerte über die heimischen Fernsehschirme und erst Monate später wurde aufgedeckt, dass die vermeintliche Krankenschwester, die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA war und ihre Aussage eine Lüge. Die Organisation Citizens for a Free Kuwait hatte die PR-Agentur Hill&Knowlton  für 10 Millionen US-Dollar beauftragt, die erfundene Geschichte des Mädchens publik zu machen. Der damalige Präsident Bush I benutzte genau diese Aussage, um den Krieg letztlich zu rechtfertigen

George H. W. Bush
"Da waren Kinder in Brutkästen aus denen sie herausgeworfen wurden. Wir sollten also den Irak systematisch auseindernehmen."
 Dieses Vorgehen hatte in der US-amerikanischen Aussenpolitik schon eine Tradition. Doch das Geflecht aus Politik, militärisch industriellen Komplex und Werbeindustrie sollte erst perfektioniert werden. In Washington bildete man  eine Denkfabrik mit dem Titel „Project for the New American Century“. Donald Rumsfeld, Dick Cheney, Jeb Bush, Paul Wolfowitz und andere Vordenker, erörterten die verschiedensten Strategien für ein starkes Amerika im 21. Jahrhundert.

Jürgen Elsässer:
Wolfowitz war der Überzeugung, dass die USA jeden möglichen Konkurrenten im Vorfeld entmachten müssten, um ihre Weltmachtposition zu erhalten. Die damalige Studie im Project for the new American century war so radikal und im imperialistischen Anspruch so unverblümt, dass sie später durch eine harmlosere Version ersetzt wurde. Aber diesers Denken der Gruppe Wolfowitz, Rumsfeld, Cheney wurde dann stilbildend für die Administration unter Bush II.

Christoph R. Hörstel
Also hier haben wir klare Notwendigkeiten aus Washingtons Sicht, Herrschaftssicherung zu betreiben. Die USA leisten sich ja sogar die Großzügigkeit, die gesamte Welt in militärische Kommandobereiche einzuteilen. Und darüberhinaus gibt es mittlerweile eine unzählige Masse an Hinweisen, die eindeutig zeigen, dass estliche Geheimdienste, meist in Zusammenarbeit lokaler Geheimdienste befreundeter Staaten, Terrorgeschehen mit organisieren, aufrecht erhalten, unterstützen und tatsächlich auch aktiv einsetzen. Bei vielen der Anschläge auf mitteleuropäischen Boden seit mitte der 90er Jahre spielen amerikanische Geheimdienste eine tragende Rolle. In allen diesen Plots waren V-Männer und Informationen der Geheimdienste MI5, BND, CIA beteiligt. Dieses System des weltweit agierenden Terrormanagements tritt nun in seiner ganzen Skrupellosigkeit immer deutlicher zu tage.

Oberstleutnant Jochen Scholz (a. D)
Ich war 38 Jahre lang Berufsoffizier in der Luftwaffe und war ein beträchtlichen Teil meine Deinstzeit in der Außen - und Sicherheitspolitik tätig. Und dann musste ich im Sommer 1998 feststellen, dass die militärischen Planungen der NATO für einen Luftkrieg gegen Jugoslawien bereits abgeschlossen waren und dass die tatsächliche Lage im Kosovo nicht mit dem übereingestimmt hat, was die Politik nach außen verkündet hat.

Der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping sprach in der Öffentlichkeit von einer humanitären Katsatrophe. Die OSZE-Berichterstatter vor Ort meldeten allerdings keine größeren Vorkommnisse im Kosovo, wie der damals leitende General Heinz Loquai in einem Fernsehinterview berichtete:

Heinz Loquai - General a.D.
"Die Legitimationsgrundlage für die deutsche Beteiligung am Jugoslawienkrieg, war die so genannte Humanitäre Katastrophe. Eine solche humanitäre Katastrophe als völkerrechtliche Kategorie, die einen Kriegseintritt rechtfertigte, lag vor Kriegsbeginn im Kosovo nicht vor."

Die NATO kannte die OSZE Berichte, hielt diese aber vor der Öffentlichkeit geheim, denn längst liefen die Vorbereitungen für den Angriff auf Jugoslawien. Auch im deutschen Bundesverteidigungsministerium war nicht die Rede von einer humanitären Katastrophe. Was Rudolf Scharping in der Öffentlichkeit äußerte, stand so nicht in dem vorliegenden Bericht zur Lage im Kosovo.

Oberstleutnant Jochen Scholz (a. D)
Also der letzte Satz der Lagebeurteilung des Amtes für Nachrichtenwesender Bundeswehr lautete am 22. März 1999 - 2 Tage vor Kriegsbeginn: "Es sind auch weiterhin keine Tendenzen zur ethnischen Säubering im Kosovo feststellbar." Also soviel zur Propaganda mit der dann der Krieg gerechtfertigt wurde. In der öffentlichen Debatte wurde Begriffe benutzt wie ethnische Säuberung, Völkermord, Vertreibung und humanitäre Katastrophe. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Brügerkrieg, unter dem alle ethnische Gruppen gleichermaßen gelitten haben.

Dennoch präsentierte man auch nach Kriegsbeginn der Öffentlichkeit weiterhin gefälschte Beweise. Darunter fällt auch die weltweite Berichterstattung über das Lager Trenaboylja. Hier wurden verstärkt Begriffe wie Konzentrationslager und ethnische Säuberung mit Bildmaterial der Journalistin Penny Marshal verknüpft.
Ein ausgemergelter Mann hinter Stacheldraht. Das eignete sich für die amerikanischen Werbeagenturen perfekt, um den Krieg zu inszenieren. Rudolf Scharping verkündete, dass jeder Europäer der sich dieser Tatsachen verschließe, in die Fratze der eigegen Geschichte blicken müsse. Dass es sich jedoch bei dem Lager nicht um ein Konzentrationslager handelte, sondern um ein Flüchtlingslager, welches weder Aufseher noch Umzäunung aufwieß, empfanden Politik und Medien nicht erwähnenswert.

Oberstleutnant Jochen Scholz (a. D)
Welche Bedeutung dieser Raum hat, sieht man ja daran, dass die EU-Osterweiterung auf dem Plan stand, ebenso wie dieNATO-Osterweiterung. Und da gibt es nun so ein halbsozialistisches Jugoslawien, dass sich allen Bedingungen neoliberaler Politik wiedersetzt. Also zB hat Milosevic es immer abgelehnt, die Bedingungen des IWF zu akzeptieren. Das hat er aus sozialen Gründen einfach nicht mitgemacht. Und da musste er schlicht und einfach weg und dafür brauchte man nur noch einen Vorwand. Und da kam einen die UCK gerade recht.

Überraschend war dieses Vorgehen schon damals nicht, denn bei den Vereinten Nationen kennt man schon lange die amerikanische Regierungspolitik und deren Geringschätzung gegenüber den Vereinten Nationen. 1993 hatte US Präsident Bill Clinton die Grundzüge der amerikanischen Außenpolitik in einem geheimen Regierungsdokument  definiert. Der Titel : Mit den Vereinten Nationen wenn möglich, ohne sie wenn nötig. Die NATO so heißt es darin, soll die Entscheidungskriterien für die UN festlegen und nicht umgekehrt. Der Kosovoeinsatz ohne UN Mandat war völkerrechtswidrig.

Oberstleutnant Jochen Scholz (a. D)
 Russland und China haben ja klar gesagt, sie werden ihr Veto einlegen. Also hat man es ohne den UNO Sicherheitsrat gemacht und dies ist ein klarer Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen, von der wir alle noch glauben, dass sie ein großer zivilisatorischer Fortschritt ist, gegenüber dem, was vor den Vereinten Nationen war. Und das ist dann auch ein völkerrechtlicher Prezedenzfall. Wenn man einmal soetwas macht und öffentlich nicht genügend dagegen gehalten wird, dann kann man sich bei der nächsten Sache darauf berufen und plötzlich wird aus einem Völkerrechtsbruch etwas völkerrechtlich Normales im Rahmen des Völkergewohnheitsrechtes.

Als George W. Bush zum 43. Präsident der USA ernannt wird, geschieht dies unter massiven Protesten der Bevölkerung. Denn mit ihm werden die Vordenker des New American Century die neue amerikanische Regierung stellen und ein Kabinett berufen, welches vorrangig von Mitgliedern der Waffen – und der Ölindustrie besetzt sein wird.

Christoph Hörstel
Wir haben mit der Machtergreifung von George W. Bush eine Situation, in der Menschen in Führungspositionen gelangt sind, die von ihren Kollegen in den USA als Verrückte bezeichnet wurden. Es handerlt sich um Persönlichkeiten von äußerster Skrupellosigkeit, was das Brechen geltenden Rechts angeht und wir haben eine gewaltige Verschlechterung der US Außenpolitik erlebt, was das Gespräch mit NATO-Verbündeten angeht. Und Überfälle auf andere Völker gehörten von vornherein zum Konzept.

In dem Sttrategiepapier "PNAC" machte man sich bereits in den 90er Jahren Gedanken, wie man die Bevölkerung für den Krieg begeistern könnte. Hierfür würde es ein ähnliches DSzenario wie Pearl Harbor bedürfen, wurde schriftlich niedergedacht.

Und so geschah es dann auch am Morgen des 11. September 2001. Nach den Anschlägen haben alle die Amerikaner bei ihrem Einmarsch in Afghanistan unterstützt. Ohne 9/11 hätte man für die folgenden Aktivitäten wesentlich weniger Zustimmung bekommen. Und in sofern hat der 11.9. durchaus seine Funktion im strategischen Spiel der USA.

Giullietto Chiesa
9/11 begann nicht am Morgen des 11.9. 9/11 begann, als sich die nekonservativen Gedanken über ihr erstes Kapitel des "neuen Amerikanischen Jahrhunderts" machten. Dort wurde sehr deutlich geäußert, dass es einen revolutionären Wandel, ausgelöst durch ein katastrophales Ereignis, geben muss. Dieser Wandel wurde nicht von den muslimischen Attentätern erdacht, sondern dieser Wandel wurde erdacht und wahrscheinlich sogar geplant von gewissen neokonservativen Kreisen in den USA.

Als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September führten Die Amerikaner einen massiven Bombenkrieg in Afghanistan. Dort sollte sich der Verantwortliche für die Terrorattacken aufhalten. Afghanistan hat Grenzen mit Russland, China und Iran. Dort war schon länger geplant eine Ölpipeline an den indischen Ozean durch zu legen. Der Krieg fordert tausende Tote in der aghanischen Zivilbevölkerung. Bin Laden allerdings lässt man immer wieder entkommen.  Afghanistan stellt sich später als Desaster heraus, dennoch wurde bereits der nächste Krieg gegen den Irak vorbereitet. Die Begründung: Massenvernichtungswaffen.

Wie stark Politik und PR zu diesem Zeitpunkt verwoben sind und wie sehr die Auftritte der Mächtigen zur Show werden, das bewies die Rede von US Aussenminister Powell vor dem UN Sicherheitsrat am 5. Februar 2003. Er präsentierte angebliche Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak. Damit stand einem Krieg nichts mehr im Wege.

Am 20. März 2003 erfolgt die Bombardierung Bagdads. 250000 Soldaten dringen in da Land ein. Keine 3 Wochen später fällt das irakische Regime.
Obwohl die US Regierung verspricht, Zivilisten zu verschonen, wird es mehr als 100.000 Tote geben.
Lange Zeit noch kann sich Saddam Hussein verstecken, doch auch er wird unter größter Demütigung letztlich gefasst, verurteilt und gehängt.

Für die Kriegsverbrechen und Propaganda- Lügen mit denen der Irakkrieg geführt wurde, musste sich bisher niemand vor einem Gericht verantworten.
Christoph Hörstel
Wo kein Kläger, da kein Richter. Wir haben ja einen internationalen Gerichtshof in Den Haag, der eine Lächerlichkeit geworden ist, durch seine Gerichtspolitik. Nämlich die Auswahl der Angeklagten. Und die USA haben ja angekündigt notfalls Militär einzusetzen, sollte jemals ein Amerikanischer Staatsbürger dort vor Gericht gestellt werden. Hier zeigt sich ganz deutlich, dass man nicht gedenkt, diesen Gerichtshof zu achten.

Die Bushregierung hatte es in den ersten 8 Jahren des 21. Jahrhunderts geschafft, die Ideen und Visionen der neokonservativen Vordenker anfang der 90er Jahren fest in das US Politsystem zu installieren. Der globale Kampf gegen den internationalen Terrorismus war Amtsantritt von George Bush ein befremdlicher Terminus für die westlichen Bevölkerungen. Nach Bush stand es auf der politischen Tagesordnung ganz oben – auch beim neuen Präsidenten.
 
Wie seine Vorgänger schlägt auch Obama bei Amtsantritt ein neues Kapitel in der Kriegsführung auf. Von nun an wird auch das Internet zum Gefechtsfeld erklärt und das Pentagon wird mit neuen Millionen Budgets ausgestattet, um den Cyberkrieg zu führen.
 
Auch hier bedarf es der Kriegspropaganda sowie das erklärte Feindbild. Dieses findet sich in der Internetplattform Wikileaks. Dort veröffentlicht man im Oktober 2010 über 400.000 bis dahin streng geheimgehaltener Armeeakten.

Sie zeigen das ungeschminkte Gesicht das Irakkrieges. Sie berichten über  das Töten von unschuldigen Zivilisten. Das Morden von Aufständigen, die sich bereits ergeben hatten. Von Grausamen Misshandlungen von Gefangen und vom Wegschauen bei der systematischen Folter durch die irakische Polizei und das Militär. Die Dokumente aus den Jahren 2004 bis 2009 zeichnen das Bild eines Landes im Griff des Terrors und geben einen Einblick, wie das US Militär arbeite und auf den Straßen des Irak vorgegangen ist. Offiziell hat man immer behauptet, man zähle die Toten Iraker nicht. Doch das stimmt so nicht. Aus den geheimen Akten ergibt sich eine Zahl von über 109000 dokumentierter Todesfälle. Davon waren über 66000 der Opfer, Zivilisten. Und mit 176000 Verletzten sind dies nur die Zahlen aus den Jahren 2004 bis 2009, die dokumentiert wurden. Die Karte von Bagdad macht deutlich, kein Viertel, kaum eine Straße blieben verschont vom großen Töten. Fast an jeder Straßenecke geschah ein Mord, explodierte eine Autobombe, ließen Soldaten oder Aufständige ihr Leben.

Die Veröffentlichung der bis dahin über 150.000 streng geheimgehaltenen Militärakten mit vielen erschreckenden Videobeweisen grausamer Kriegsverbrechen, ziehen keine Konsequenzen nach sich.  Stattdessen  richtet sich die Aufmerksamkeit auf Bradley Manning. Er soll die sensiblen Daten an Wikileaks weitergegeben haben. Ihm drohen viele Jahre Haft.

Eine weltweite Protestwelle beginnt. Im Internet kommt es nun zum offenen Krieg. Auf politischen Druck in den USA stellen Firmen wie paypal VISA und Amazon ihre Zusammenarbeit mit Wikileaks offiziell ein. Was folgt sind Hackerangriffe auf die Webseiten der jeweiligen Firmen. Die weltweite Hetzjagd von Julien Assange beginnt. Von einigen Medien wird er nahezu prophetisch als der neue Staatsfeind Nr1. betitelt, denn den alten soll es schon bald nicht mehr geben
Sein Tod – eine Breaking News. Die Bilder mit denen die Nachrichtenlawine über den Tod Osama Bin Ladens ins Rollen kam sind profan. Ein Feuer in der Nacht – irgendwo in Pakistan. Weltweit verbreitet sich diese Nachricht und versetzt die Amerikaner in Jubel und die arabische Welt in Aufruhr. Und alle haben die selbe Frage: Was eigentlich ist genau passiert? Nach Aussage der US Regierung soll Bin Laden in Abbotabat gelebt haben. Die Aktion dauerte 40 Minuten und endete mit einem Kopfschuss. Und obwohl diese Nachricht ausschließlich auf Behauptungen der US Regierung beruhen und nicht überprüft werden kann, überschlagen sich die Tickermeldungen im Minutentakt mit neuen Details über den Tod von Bin Laden – ständig widersprechen sich diese Aussagen. Was sich genau abspielte, davon machen sich viele Medien ihr eigenes Bild und versuchen zu rekonstruieren, was wirklich geschah. Am Ende existieren mehrere dutzend Versionen darüber, wie man Osama Bin Laden in der Nacht auf den 2. Mai 2011 gestellt haben will.

Jürgen Elsässer
Warum hat man Bin Laden im Mai 2011 sterben lassen, obwohl er ja eine so geeignete Propagandafigur im Kampf gegen den Terror gespielt hat? Meines Erachtens liegt das daran, dass sich der Hauptstrom der US-geführten Außenpolitik ändert. Die Amerikaner sind weitgehend raus aus dem Irak und sie verlassen auch Afghanistan. Man kann diese Länder ohne ameriknaische Besatzung nur unter Kontrolle halten, wenn man mit den etablierten islamischen Kräften zusammenarbeit. Der Kampf gegen den Terror, der eigentlich ein Kampf gegen den Islam war, ist mit Tod Bin Ladens abgeschlossen worden und jetzt beginnt eine neue Phase, wo sich die USA wieder mit den radikal islamischen Kärften verbünden gegen Russland und in der Folge China. Diese radikal islamischen Kräften wurden seit 2011 vom Westen nicht mehr als Terrorist, sondern als Freiheitskämpfer bezeichnet.

Der arabische Frühling beginnt Ende Dezember 2010 in Tunesien. Landesweit kommt es zu massen Unruhen und Gewalt. Die Menschen demonstrieren gegen Staatschef Ben Ali, der das Land über 2 Jahrzehnte mit aller Härte regiert. Am 14 Januar flieht Ben Ali ins Ausland. Der erste Staatschef ist gestürzt.
Am 25. Januar beginnt das Gleiche von vorn. Diesmal ist Ägypten das Land, dass die Blitzrevolution erlebt. Präsident Mubarak regiert seit 3 Jahrzehnten und stürzt nun innerhalb von nur 3 Wochen.
Am Anfang war duie Bewegung spontan, aber als klar war, dass da von der Bevölkerung her, Masse dahinter steht, haben sich die Amerikaner und Briten überlegt, wie können sie jetzt auf dieser Welle surfen und sie in ihre Richtung lenken? Man überlegt also prowestliche Kräfte aus einer urbanen und internetfreundlichen Schicht, zu pushen. Libyen kündigt dann die zweite Phase des arabischen Frühlings an, nämlich die offene Einmischung des Imperialismus. Man hat gemerkt mit den sanften Methoden wie in Ägypten kann man die Dinge zwar beeinflussen, aber der Ausgang bleibt ungewiss. Also haben sie die Rebellen unter ihre Fittiche genommen.
Jürgen Elsässer
Gestartet war ja der ganze Bombenkroieg als Folge der UN Sicherheitsresolution 1973 und was sollte diese Resolution? Eine Flugverbotszone, damit Gaddaffi sein Volk nicht ermordet. Die NATO hat diese Unoresolution, die auf den Schutz der Zivilbevölkerung zielte, natürlich aufs gröblichste Missbraucht und hat den Rebellen als Luftwaffe gedient. Die Aufständigen wären aus eigener Kraft niemals soweit gekommen. Aber nach dem NATO Bombardement, konnten sie auf den nun freien Straßen ungehindert vordringen. Die genaue Totenzahl ist ja gar nicht ermittelt worden, aber man kann schon von mehreren zehntausend Bombentoten ausgehen.

Christoph Hörstel
Hier haben die treuen Beamten vom Außenministerium in der BRD klar gesagt, dass Libyen ein ungesundes Abenteuer sei und so verkündete Guido Westerwelle, sich nicht an einer Militärintervention gegen Libyen zu beteiligen. Das wra eine kluge Idee, aber es widersprach den kurzfristigen Profitinteressen der USA an libyschen Öl und Gas und so dauerte es nur 7 Tage und Westerwelle war kein Parteichef mehr. Das ist eine Lektion an jeden deutschen Politiker, der meint, er könne irgendetwas Vernunftbegabtes tun, wenn Washington sich für den Wahnsinn entschieden hat.

Jürgen Elsässer
Die Amerikaner haben durch Ausweitung ihrer Dollarmenge, vor allem seit der Wirtschaftskrise 2008, so unglaubwürdig gemacht, dass kein normaler Mensch mehr Dollar haben möchte. Aber sie haben es durch Förderverträge geschafft, dass das weltweite wichtigste Handelsgut, nämlich das Öl, weiterhin in Dollar abgerechnet wird. Wenn aber jetzt Länder anfangen, aus der Dollarfakturierung auszusteigen, dann entsteht ein Dominieffekt. Dieses Aussteigen war das Todesurteil für Saddam Hussein und Gaddaffi und ist jetzt ein wichtiger Bestrandteil des Todesurteils, was man für Ahmadinedschad aufgeschrieben hat.
 Der Iran hat, im gegensatz zu Israel den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben. Dieser Vertrag verbietet den Bau von Nuklearwaffen und erlaubt ausdrücklich die zivile Nutzung der Atomkraft. Der Iran betreibt Anlagen zur Urananreicherung für die zivile Nutzung. Damit diese Anlagen nicht missbraucht werden für militärische Zwecke, haben die Inspektoren der IAEA ständigen Zutritt zu diesen Anlagen. Bei diesen Untersuchungen hat man noch nie die Abzweigung angereicherten Materials entdeckt. Ausserdem leben wir im Satellitenzeitalter und es ist kein Problem jede Form einer industrielen Anlage, die viel Strom erzeugt, ausfindig zu machen. Der Streit zwischen dem Iran und der Behörde betrifft nicht die im Vertrag vorgesehenen Inspektionen. Diese werden eingeräumt. Es betrifft freiwillige Zusatzleistungen, die der Iran zweitweise eingeräumt hatte. Nachdem aber diese Zusatzinformationen missbraucht worden, um auf iranische Atomwissenschaftler Mordanschläge zu begehen, hat der Iran diese Zusatzleistungen eingestellt. Es werden aber weiterhin alle vertragsgemäßen Kontrollen eingeräumt.
 
Washington April 2012. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu trifft auf US Präsident Obama. Netanyahu will die amerikanische Regierung von einem baldigen Erstschlag gegen den Iran überzeugen und kündigt an, notfalls auch alleine loszuschlagen. Doch um einen wirksamen Schlag gegen Irans Atomanlagen führen zu können, bedarf es mehr als einer Angriffswelle. Die Ziele sind weit über das Land verstreut. Mindestens 100 Kampfjets müssten mehrfach gleichzeitig angreifen. Eine logistische Herausforderung, denn die Strecke Israel – Iran und zurück ist mehr  als 3000 km lang. Die schwerbeladenen Bomber müssten in der Luft betankt werden und dafür  bedarf es der Unterstützungen der Amerikaner, denn nur diese verfügen über ausreichend der notwendigen fliegenden Tankstellen und bestimmen damit auch, wie weit der bewaffnete Arm Israels reicht.

Auch die Wahl der richtigen Route für die israelischen Bomber wird bereits in verschiedenen Szenarios simuliert. Im Norden macht die Türkei nicht mit. Zu schlecht ist Verhältnis zwischen Ankara und Tel Aviv. Auch für den Überflog über Jordanien und den Irak dürften die Israelis keine Fluggenehmigung bekommen. Bleibt nur noch die Flugroute über Saudi Arabien, wo die prowestlichen Machthaber den Weg frei geben würden. 

Der Dichter Günter Grass  drückte Anfang April 2012 seine Besorgnis über einen bevorstehenden Erstschlag Israels gegen den Iran in einem Gedicht aus. Was gesagt werden muss verbreitet Grass in Versform einmal um die Welt.

"Warum sage ich jetzt erst, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden?"

Das Schweigen sei zur Lüge geworden, textet Grass. Israels Nukleares Potential müsste endlich kontrolliert werden- Ausserdem spricht sich Grass gegen die Lieferung eines weiteren Ubootes nach Israel aus. Was Grass dafür erntet ist der Vorwurf des Antisemitismus und die Erklärung zur Persona non Grata. Einreiseverbot in Israel folgte.

Jürgen Elsässer
Der Antisemitismusvorwurf ist die mächtigste Waffe zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit und das schärfste Instrument, das die Grenzgänger der pollitical correctness einschüchtern soll. Was Grass mit dem Ubott-Beispiel meint, ist ja die Unterstützung Deutschlands an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg und sogar eines Atomkrieges. Deutschland, dass den Atomwaffensperrvertrag für sich selbst einhält und sich einer Nicht-Verbreitungs-Politik verschrieben hat, liefert jetzt Atomwaffenträger an ein Land, dass den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat, das zwischen 200 und 400 Atomsprengköpfe hat und das ankündigt, dass es ein anderes Land angreifen will.

Sollte es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran kommen, dürfte sich die Regierung in Teheran der Unterstützung ihrer Verbündeten gewiss sein. Dazu gehört auch der Machthaber in Syrien Bashar Al Assad.

Christoph Hörstel
Sollte der Iran angegriffen werden und die jetztige syrische Regierung steht noch, wäre Syrien in der Lage den gesamten Nahen Osten aufzumischen. In Damaskus sitzt der wichtigste Kopf der Hamas. Dann gibt es großen Einfluss Syriens auf Hisbollah. Also es ist ein kompliziertes Kraftgeflecht, dass dazu führt, dass der Iran über seinen syrischen Arm zugreifen würde. Und das macht Syrien zu einem strategischen Wertgegenstand. Deswegen bemüht man sich nun im UN Sicherheitsrat um eine weitere Flugverbotszone in Syrien, aber das klappt nicht, weil Russland und China sich nicht noch einmal durch den Kakao ziehen lassen wollen.

Jürgen Elsässer
Auf Russland, insbesondere Putin ist der Westen natürlich sauer, weil er den Ausverkauf Russlands an westliche Konzerne unter Jelzin gestoppt und die Oligarchen, die fett verdient haben, hat er verurteilt und ins Gefängniss gesteckt. Durch diese Maßnahmen hat Putin die Gesetzlichkeit in Russland gestärkt. Ein weiterer Streitpunkt ist die Globale Missile Defense - die Raketenabwehr. Putin weiß, dass diese nicht gegen den Irangerichtet ist. Den der von der NATO geplante Schild neutralisiert bis zum Ural alle russiscchen Raketen, die ihererseits das Abwehrpotential Russlands sichert. Das Kräftegleichgewicht wäre ausgehebelt mit dem Raketenschild.

Oberstleutnant Jochen Scholz (a. D.)
Das Ziel ist folgendes: Er kann nicht alle Rakten abfangen. Aber er kann nach einem vernichtenden Erstschlag der USA, die dann noch abgechossenen Raketen abfangen. Damit wäre die USA in der Lage einen Erstschlag ohne Konsequenzen zu verüben. Allein dies ist ein enormes Erpressungspotential.


Auch die Volksrepublik China stimmte gegen die UN Resolution für eine Flugverbotszone in Syrien, denn die Regierung in Peking weiß, dass auch sie ein geostrategisches Ziel der neokonservativen Planspiele in Washington ist. Vor allem der Einfluss Chinas in Afrika ist den USA ein Dorn im Auge.

Giullietto Chiesa
Dieser amerikanische Standart lässt sich nicht länger aufrecht erhalten. Das ist ihre Sorge. Wie geht man damit um, dass man die Weltvormachtstellung verliert? Wie handelt man, wenn man weiß, dass die nächste Supermacht China sein wird? Und morgen schon China/Indien das mächtigste Bollwerk sein wird? Morgen schon! Und es ist auch kein Zufall, dass in dem Strategiepapier für ein "neues Amerikanisches Jahrhundert" geschrieben steht, dass China sich zur größten Bedrohung der Vereinigten Staaten entwickeln wird. Sie bereiteten sich damals ganz klar darauf vor, dass die Gefahr durch China wächst.

Das nächste Spiel wird in Afrika gespielt werden. Dort liegen noch eine Menge Ölreserven, die erschlossen werden wollen und China hat seinen Einfluss gesichert durch faire Verträge mit den örtlichen Regierungen. Aus diesem Grunde ist es kaum noch verwunderlich, dass man in den USA derweil die nächste "humanitäre Katstrophe" für Sudan und Uganda ausruft.

Am 5. März 2012 erscheint im Internet ein Video mit dem Titel „Kony 2012“. Innerhalb weniger Tage wird es über 80 Mio mal angesehen. Neu ist das dort zu sehende Bildmaterial nicht, es stammt aus dem Dokumentarfilm „Invisible Children“ aus dem Jahre 2006 und schildert eine Situation in Uganda, die heute so nicht mehr existiert. Der  halbstündige Propagandafilm fordert die Jagd des Rebellenführers Joseph Kony, dessen Konterfei man zusammen mit Bin Laden und Adolf Hitler zeigt.

Jürgen Elsässer:
Kony der Barbar, wird jetzt die Kampagne gefahren. Aber die Kritik an diesem Film ist sehr massiv, da er einfach zusammengefälscht wurde. Als aktuelle Leidensgeschichte werden Bilder verwendet, die 5-6 Jahre alt sind. Wie in dem Film "Wag the Dog". Und dann kommen noch Hollywoodgrößen, die auf die Tränendrüse drücken.

Mit Angelina Jolie hat der Council on Foreign Relations einen weltweit beliebten Hollywoodstar zum Sprachrohr der US Außenpolitik gemacht. Und auch der ehemals sexiest Man alive George Clooney ist Mitglied es CFR seit 2010. Er propagiert eine US dominierte Interventionspolitik im Sudan und ließ sich dafür medienwirksam am 16. März 2012 vor der sudanesischen Botschaft in Washington verhaften. 

Die Aufmerksamkeit lenkt Clooney auf das Satellite  sentinal project , welches eine Satellitengestützte Totalüberwachung des Sudan in Echtzeit vorsieht. Auf der Webseite des  Projects bezeichnet sich Clooney selbst als Antigenozid Papparazzi und greift damit die gleiche Rhetorik auf, wie einst die neokonservativen Vordenker Anfang der 90er Jahre, die in ihren strategischen Planspielen ihre Vorstellungen einer Neuen Weltordnung definierten. Ihre Visionen von einem starken Amerika im 21. Jahrhundert haben heute zu großén Teilen erschreckende Realität angenommen.





Montag, 28. Februar 2011

Der Kategorische Imperativ

Wie ist der Weltfrieden am besten zu erreichen? Diese Frage beschäftigt Philosophen, Politiker und spirituelle Führer schon seit vielen Jahrhunderten. Die einen sind der Meinung, dass nur dann Friede herrscht, wenn der Beste, gleichzeitg der Militärstärkste ist. Die Anderen sind der Meinung, dass erst das Streben nach militärischer Stärke den Frieden behindert.

Unser demokratisches System basiert auf der Lehre Immanuel Kant's, der seinerseits den Begriff der Freiheit so definierte, dass jeder Mensch tun und lassen könne, was er will, solange er niemand anderen schadet. Die heutige politische Landschaft jedoch, verkehrte dieses Prinzip um und machte daraus, dass jeder tun könne, was er will, solange er nicht gegen Gesetze verstößt.

Damit wird die Mündigkeit dem Bürger entzogen und die Gesetzestafel wird höher gehalten als die Moral, denn nur Gesetze, die demokratisch verabschiedet worden, verwirklichen das Recht. Alle anderen Gesetze sind Ausübung von Herrschaft und das genaue Gegenteil von dem, was ursprünglich als Demokratie gedacht war.Ein System, welches sich zwar demokratisch nennt, ist dennoch keines, wenn es sich nicht an die eigenen Regeln hält, so wie wir es zunehmend in den westlichen Demokratien erleben.

All das veranlasste mich mal wieder dazu, einen Kurzfilm zu produzieren, der das Ziel verfolgte, das Problem unserer Gegenwart in einer Kernaussage zu bündeln. Letztlich stand am Ende meiner Überlegungen der Kategorische Imperativ Immanuel Kant's, der für mich die einzige und logische Konsequenz ist, wenn wir ein friedliches Miteinander anstreben wollen.


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Samstag, 26. Februar 2011

Im Gespräch mit Christoph Hörstel

Während in Nordafrika ein regelrechtes Despotenstürzen stattfindet, bangen westliche Regierungen vor den Veröffentlichungen von Wikileaks. Erleben wir in den ersten Monaten des Jahres 2011 die Revolution der Moderne, von welcher das Global Village kollektiv ganz plötzlich überrascht wurde?

Ich spreche mit dem Nahost-Experten Christoph Hörstel und möchte wissen, inwieweit die westlichen Regierungen tatsächlich überrascht worden sind vom gegenwärtigen Zeitgeschehen und wie unabhängig und gut gemeint die nordafrikanischen Revolution und Wikileaks tatsächlich sind.

Frage:
2001, mit Beginn des Afghanistankrieges und der Bombardierung Kabul’s, waren Sie einer der wenigen westlichen nicht vom Militär eingebetteten Journalisten in Kabul. Wenn man zu Hause die Nachrichten sieht, inwieweit deckt sich das denn mit dem, was tatsächlich vor Ort geschieht?

Christoph Hörstel:
Wir haben ja damals 2001 eine klare Führung der Medien durch die Politik erlebt. Wir hatten nach dem 11. September 800 Journalisten in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, die da von Hotel – und Hausdächern berichtet haben, via Satellit, was denn nun alles in Afghanistan los ist. Ich hatte allen wichtigen Networks weltweit angeboten, dass ich mit meinem Visum der ausgehenden Talibanregierung – ich bekam das einzige Visum eines westlichen Journalisten nach dem 11. September von den Taliban auf Vermittlung des Islamparteichefs Hekmatyar, der sich mit den Taliban nach Streitigkeiten erst verbündet hatte, berichte- Und ich stellte fest, zu meinem gewaltigen Erstaunen, dass diese ganzen Networks, wie verabredet, eine solche Berichterstattung nicht wollten. Und im Prinzip konnte man feststellen, die eingebetteten Journalisten als auch die, die kein Visum hatten und draußen saßen, hatten alle die gleiche Story. Nämlich tanzende Afghanen in Jeans und Frauen, die ihre Vollverschleierung abgelegt hatten. Und ich war an dem Tag mehrere hundert Kilometer durch Kabul gefahren und hatte weder tanzende Afghanen in Jeans noch Frauen ohne Vollverschleierung gesehen. Schließlich habe ich meinen afghanischen Begleiter gefragt: Sag mal, wo haben die diese Bilder her? Och, sagte er ganz ungerührt: Von unten aus der Hotel-Lobby. Hat 50 Dollar gekostet. Also es gab eine klar konzertierte Berichterstattung über das, was anlag. Heute laufen ohne Verschleierung in Afghanistan, hauptsächlich in den großen Städten wie Kabul, nur Frauen rum, die bei internationalen Organisationen und staatlichen Behörden arbeiten. Aber die breite Masse läuft nach wie vor mit Vollverschleierung rum. Wir haben keine Verbesserungen, was die Alphabetisierungsrate nach diesen 10 Jahren betrifft. Und wir haben ein Drittel bis die Hälfte leer stehender neuer Schulen gebaut seit dem Sturz der Talibanregierung. Unsere Erfolge halten sich da sehr in Grenzen, aber unsere Medien lügen darüber hinweg. Und das ist für vernünftige Menschen eigentlich auch gar nicht verwunderlich. Denn im Krieg stirbt zuerst die Wahrheit. Die Bevölkerungen glaubt dem nicht mehr. 70 bis 80 Prozent Widerspruch gegen diesen Krieg zeigt auch, dass auch Medienberieselung auf die Dauer an der Wahrheit nicht vorbei hilft.

Frage:
Man kann also daraus schließen, dass eine bezahlte Kriegspropaganda stattfindet mit zum Beispiel gekauften, jubelnden Afghanen. Das erinnert an die Bilder von jubelnden Palästinensern, die unmittelbar nach den Anschlägen am 11. September weltweit ausgestrahlt worden.

Christoph Hörstel:
Das war ja auch eine klare Fälschung. Man weiß, dass der Anlass ein ganz anderer war. Da sagte jemand, wir haben jubelnde Palästinenser und dann ist irgendjemand in irgendeiner Redaktion darauf gekommen, dass man diese Bilder gerade gut gebrauchen kann. Das ist natürlich ganz klar das Gegenteil von Journalismus und normalerweise wird so jemand einfach suspendiert. Der kann dann bei einem so gravierenden Fehlverhalten journalistischer Art gar nicht mehr dort tätig sein. Heutzutage habe ich den Eindruck, das läuft ungekehrt. Nur jemand, der dazu bereit ist, hat überhaupt eine Chance, seinen Posten zu behalten. Ich bin heilfroh, dass ich bereits 1999 die Nase voll hatte von unserer Fehlberichtserstattung und habe gesagt, ich kann mich daran nicht mehr beteiligen.

Frage:
Mittlerweile gibt es ja auch genügend andere Beispiele von Filmemachern und Journalisten, die aus moralischen Gründen das Feld verlassen haben. Aber wäre es denn nicht gewinnbringender, wenn gerade solche Leute noch in den Positionen sind und etwas mit zu entscheiden haben. Dass diese Leute nicht das Feld verlassen, sondern sich dem Kapf auch stellen?

Christoph Hörstel:
Es ist auch so, dass wir einige Kollegen haben, die behaupten, aus Gewissensgründen ihren Betrieb zu verlassen, in Wahrheit aber nur bestimmte Beförderungen nicht bekommen haben. Inwieweit da jedes Mal die Ethik das bestimmende Moment war, müsste in den Einzelfällen einmal geprüft werden. Natürlich ist es immer positiv zu werten, wenn jemand seine journalistische Marschrichtung wieder zurückdreht auf des vertretbare ethische Grundmoment: Nämlich entlang der Tatsachen zu berichten und nicht entlang der politischen Absichten. Es ist natürlich immer eine individuelle Entscheidung, aus seinem Job zurückzu- treten. Bei mir war es eine ganz einfache Rechnung. Ich hatte 14 Jahre lang, vom ersten Tag an, seit ich mit der ARD arbeitete, mit eben dieser gerungen. Irgendwann merkte ich, es wird immer schlimmer und deswegen war es klar, dass ich sagte: Bevor ich an den Punkt komme, dass ich aus einer Sendung heraus flüchten muss, gehe ich. Doch ich bin an genau diesen Punkt gekommen. Da ging es um Palästina. Wir hatten eine Woche lang, bei bestehender Krise, viele Expertenstimmen, die noch nie da waren und auch sonst keine größere Einsicht hatten, gehört. Auch viele Menschen jüdischen Glaubens. Und als ich dann ein einziges mal einen Palästinenser schalten wollte, der der Hamas nahe stand, war das nach weniger als 2 Minuten nicht mehr erlaubt und der Programmgeschäftsführer bestimmte per Telefon, der Mann ist sofort vom Sender zu nehmen. Und ich habe dann erstmal ein Band einlegen lassen und bin 2 Stunden spazieren gegangen, um mich zu beruhigen. Und das war der Tag, an dem ich beschlossen hatte, dass ich aus dem Journalismus rausgehe. Denn wenn man so viel Schaden anrichten muss, ich war ja leitend tätig und Programmgestalter, dann hat man auch die Pflicht zu gehen, weil man zu viel offensichtliche Lügerei mitorganisieren muss. Und da hatte ich den Eindruck, so was sollte man ohne mich machen.

Frage:
Wie sieht es denn aus mit Kontrollmechanismen der Politik, die so was verhindern. Sollte das nicht eigentlich Bestandteil der Politik sein? Gibt es solche Kontrollmechanismen und wenn ja, warum greifen diese nicht?

Christoph Hörstel:
Wir haben die Tatsache, dass das Parlament unsere Bundesregierung wählt und die Kontrolle funktioniert im Nachgang nicht mehr, weil die Fraktionen, die den Bundeskanzler getragen haben, wollen natürlich unbedingt abwirken, zu sagen, die machen so gravierende Fehler, jetzt müssten wir sie abwählen. Das heißt, da ist ein Gremium ausersehen wie der Bundestag, gleichzeitig ins Amt zu berufen und zu kontrollieren. Das ist ein großes Problem. Dann haben wir die Parteien, die laut Verfassung an der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken sollen und diese aber inzwischen ersetzt haben. Wir haben die Verfahren, wie Abgeordnete überhaupt auf die Kandidatenliste für den Bundestag kommen, wo die Abstimmungen öffentlich sind und wo völlig klar ist, wer für die falschen, also kritischen Kandidaten stimmt, der kann dann als Delegierter dieses Parteitages seine politische Karriere vergessen. Das ist ein komplizenhaftes Gemeinwesen geworden dieser Bundestag von Menschen, von denen viele zu bequem, manche zu korrupt und eine Minderheit auch einfach zu faul ist, sich zu wehren. Das Wesentliche aber ist, auch im Kleinen greifen Kontrollmechanismen nicht. Stichwort Parlamentarisches Kontrollgremium zur Überwachung der Geheimdienste. Wenn wir einen ausgestiegenen BKA-Mann haben, wie Michael Wedel, der sagt, dass Reeder Sejam, einer der bekannten Terrorprediger, dass der seinen Umzug von Pakistan nach Deutschland bewerkstelligt hat mit der Hilfe des Bundesnachrichtendienstes, dann haben wir ein echtes Problem. Wenn ich als Zivilist den weltweit bekannten pakistanischen Schriftsteller Achmed Rashid lesen kann, ein gewaltiger Talibanexperte mit einem riesigen Schatz an persönlicher Erfahrung mit der Talibanführungsspitze. Er beschreibt, wie die Straßenbomben, an denen unsere Jungs und viele andere Soldaten jeden Tag sterben in Afghanistan – wie diese gebaut werden, -wo diese gebaut werden und unsere Geheimdienste schreiten nicht ein, obwohl sie exakt wissen, wer, wann, wo, wie diese Bomben baut mit welchen Mitteln. Da haben wir ein Aufsichtsproblem, wenn jemand, der eigene Erkenntnisse, wie ich auch, beisteuert und sich an die Mitglieder des parlamentarischen Kontrollgremiums wendet und schlicht ignoriert wird. Weiterhin sterben unsere Jungs an den Bomben und weiterhin zahlen wir hohe Schutzgelder. Weiterhin offenbar ist gewollt, dass unsere Soldaten sterben. Ich werfe der Bundesregierung eine gravierende Verletzung ihrer Pflichten vor – auch dem Bundeswehrbeauftragten. Weil es diese Erkenntnisse gibt und dass es diese Erkenntnisse gibt. Wenn also die demokratischen, politischen und sachlichen Kontrollen versagen, ist das ein wichtiger Bestandteil von „Terror-Management“.

Frage:
Inwieweit kann man denn wirklich nachvollziehen, wie sehr Geheimdienste weltweit an Terroroperationen beteiligt sind?

Christoph Hörstel:
Es gibt eine ganz Reihe von Fakten, die eindeutig zeigen, dass westliche Geheimdienste, meistens in Verbindung mit lokalen Geheimdiensten befreundeter Staaten, Terrorgeschehen mit organisieren, aufrechterhalten, unterstützen und tatsächlich auch aktiv einsetzen. Das ist die Definition von Terror-Management, so wie ich sie eingeführt habe Anfang 2006 als Coach für ausgewählte Führungskräfte unserer Bundeswehreinsatztruppe am Zentrum „Innere Führung“ in Koblenz. In Vorbereitung meines Unterrichts dort vor der Truppe musste ich eine Definition finden, für das, was hier passiert. Das war „Terror-Management und der Hintergrund“. Wir haben viele Hinweise darauf, dass der mit Krach aus dem Dienst geschiedene amerikanische Stargeneral McCrystal, ein absoluter Spezialist war, was die Einbindung von Al Kaida in Aktionen im Irak anging. Er hat dieses Thema benutzt und hat spektakulär den angeblichen irakischen Al Kaida-Chef abschießen lassen mit Raketen und ist dann selber an so einem Todesort aufgetreten vor Kameras und hat sehr spektakulär diese Leiche dort in Augenschein genommen. Das sind Dinge, die als Höhepunkt einmal schlaglichtartig beleuchten, wozu wir eigentlich fähig sind. Wenn wir wissen, dass der Londoner U-Bahn-Anschlag nicht so verlaufen ist, wie offiziell behauptet: Zeitgleich fand eine Terrorübung statt. Es ist auch eindeutig, dass die Bomben nicht in den U-Bahnzügen waren, sondern in den Schächten der U-Bahn angebracht waren. Und dass Bestandteil der Übung ein Unternehmen war, dass mit Sprengstoff zu tun hatte und von dem wir heute annehmen müssen, dass es diese Bomben auch gelegt hat. Das sind hochinteressante Dinge, die auf ein solches „Terror-Management“ hinweisen. Wenn wir wissen, dass von den USA eine wichtige Waffenfabrik mit einem riesigen Munitionslager Al Kaida praktisch überlassen wurde, darauf wies ein Artikel des Guardian hin. Oder wenn wir wissen, dass die Sprengstoffübergabe für die Attentäter von Madrid mit einer praktisch akkustischen LIVE-Schaltung zur Polizei vonstatten ging. Wenn von 12 Mitwirkenden 5 Polizeispitzel sind, dann müssen wir doch ganz klar von Polizeiaktionen reden. Von Aktionen der Sicherheitskräfte, um bestimmte Terroranschläge veranstalten zu lassen oder zum guten Teil selber zu veranstalten, die dann zu bestimmten politischen Konsequenzen führen, die man offenbar beabsichtigt. Das soll dazu führen, dass die Bevölkerung verängstigt wird, und zu scharfen, die bürgerlichen Freiheiten einschränkenden, politischen Maßnahmen. Und wenn wir gleichzeitig sehen, dass wir unser Wirtschaftsgeschehen einigen wenigen Großbanken oder Hedgefonds und ihren sagenhaften Geschäften ausgeliefert haben, dann haben wir Bedrohungen und Angstszenarien auf verschiedenen Feldern, die dazu führen, dass die Bevölkerung zu einer Masse verkommt, die man nach Belieben entweder physisch bluten lässt oder finanziell. Terrormanagement heißt heute, Bestandteil eines weltweiten Ausbeutungssystems. Das geht längst über alle Grenzen hinweg. Terrormanagement heißt Einsatz von Terror, wo es den Machtcliquen passt, zum Nachteil der Bevölkerung. Terrormanagement heißt, internationales Chaos dort einzurühren, wo die wertvollen Energierohstoffe liegen oder auch die Rohstoffe, die wir für den Handy- und Laptopbau benötigen. Das ist das System, welches in seiner ganzen Skrupellosigkeit immer deutlicher zu Tage tritt.

Frage:
Nun wurde der Irakkrieg 2003 unter anderem mit dem 11. September begründet und vor allem mit Massenvernichtungswaffen. Heute wissen wir es besser. Wie aber ist rückblickend die damalige Entsagung der Deutschen an diesem Krieg zu beurteilen?

Christoph Hörstel:
Der Irakkrieg stand wegen seiner unglaublichen Ölvorräte schon immer auf der Zielliste. Und jetzt ging es darum, das medial zu motivieren. Es wurde versucht, Saddam Hussein mit dem 11. September zu verknüpfen, aber das wirkte schnell zu weit hergeholt. Der Bezug zum 11. September wurde durch Suggestion hergestellt, in dem man ständig über Terror berichtete und gleich danach kam die Irakstory. Dadurch haben die Leute schließlich angenommen, Saddam Hussein hat etwas mit dem 11. September zu tun. Deutschland hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits 2 Verbrechen mitgemacht. Das Balkanverbrechen und das Afghanistanverbrechen und jetzt ging es um die Nummer 3 und eine ganz banale Geschichte. Hätte Deutschland sich wie Frau Merkel hingestellt und hätte gesagt, wir machen auch im Irak mit, hätte im Jahr 2002 Schröder die Wahl verloren. Dazu waren die Deutschen nicht bereit. Er hat dann seine Karten anders gesetzt. Bush hatte von Schröder verlangt, dieses Argument nicht zu nutzen. Und danach hat Schröder die volle Breitseite der politischen, wirtschaftlichen und medialen Macht der USA in Deutschland kennengelernt. Ich nenne die Wahl 2005 einen amerikanisch beeinflussten Regimechange in Deutschland. Erinnern wir uns an die Achse Chirac – Schröder – Putin – Peking. Das war eine Sache, die Amerika ein Dorn im Auge war. Die Wiederholung solcher Dinge musste verhindert werden. Es ging auch um den Iran und so wurde Chirac erst einmal ausgebootet. Er konnte nicht noch einmal zur Wahl antreten, was er eigentlich vor hatte. Und Sarkozy kam an die Macht und Sarkozy ist eindeutig ein Favorit der CIA in Frankreich. Genau wie unser Verteidigungsminister Guttenberg in Deutschland ein CIA Favorit ist. 2003 hat sich Deutschland offiziell nicht an dem Krieg beteiligt, aber inoffiziell hat Deutschland alles gemacht, was gut und teuer war. Wir haben einen Dekontaminierungs-Trupp an die irakische Grenze für Uranvergiftungen bereitgestellt und wir haben verdeckt an Kommandoaktionen teilgenommen, wie wir das seit Jahren weltweit tun, teilweise mit ausgeflaggten Bundeswehrsoldaten. Eine der Leichen im Keller aller Verteidigungsminister.

Frage:
Wir erleben in den Wochen seit Beginn des Jahres 2011 ein regelrechtes Despotenstürzen in Nordafrika. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein?

Christoph Hörstel:
Diese Entwicklung wird die nächsten Jahrzehnte des Nahen und mittleren Ostens intensiv bestimmen mit Auswirkungen auf den gesamten Globus. Es wird Auswirkungen haben auf die Bestrebungen der USA, sich den Iran gefügig zu machen. Es wird Auswirkungen auf die Art der Beherrschung und des Umgang der Region durch die USA haben. Es wird den Druck auf Israel erhöhen, eine einvernehmliche Lösung mit den Palästinensern stärker als bisher zu suchen und es wird nicht mehr so leicht sein, wie als der Westen über einen Despoten im Land das gesamte politische Geschehen abgedeckt hatte. Eigentlich müsste es so sein, dass wir diese Bevölkerungen, die sich unter schrecklichen Verlusten von ihren Despoten befreit haben, in ihrer Souveränität bestärken, sie ernster nehmen und mit ihnen auf Augenhöhe agieren. Aber dies alles sehe ich nicht. Ich bekomme Angst, wenn ich Herrn Westerwelle reden höre, er wolle bei seinem Besuch in Kairo auf Hilfe hinwirken, die Europa leisten könnte für die Demokratisierung in Ägypten. Mein Gefühl sagt mir, dass es dabei nicht darum geht, dass die Völker dabei freiheitlicher werden, sondern es geht nur darum, den Riemen wieder richtig anzusetzen und zuzuziehen, damit Ägypten auch weiterhin tut, was wir wollen. Wir haben jetzt in Ägypten, um auch das zu beleuchten, nach dem Sturz Mubaraks den am stärksten gemäßigten Flügel der Moslembrüderschaft als Partei zugelassen, während wir hier ein Kesseltreiben medialer Art gegen islamischere Teile der Moslembrüderschaft haben, was eigentlich nur noch getoppt wird vom medialen Kesseltreiben gegen den Iran. Und das ist eine politisch-mediale Ausgrenzung, die nicht dazu führen kann, dass die Sache sich beruhigt. Es ist ja klar, das politisch kohärente – konsistente und langfristig erfolgreich politisch aktive Kräfte wie die Moslembrüderschaft, dass die sich nicht einfach durch unsere Medien verdrängen lassen oder durch den Willen aus Washington, damit haben die sich in den letzten 30 Jahren intensiv auseinandergesetzt und haben der Folter, der Verhaftung und der jahrzehntelangen Inhaftierung, der ständigen Unterdrückung und Benachteiligung im täglichen Leben erfolgreich widersetzt. Weil ja unter Mubarak Parteien verboten waren, haben sie parteilos erfolgreich an Wahlen teilgenommen, so dass der frei bestimmbare Teil der Parlaments größtenteils von Moslembrüdern besetzt werden konnte. Das weist alles darauf hin, dass wir es hier mit einer aufblühenden Macht zu tun haben. Und es ist erneut so, dass wir in der amerikanischen Öffentlichkeit ein Herunterspielen beobachten können. So wie die CIA ja angeblich 2001 nicht in der Lage war, den 11. September vorhersehen zu können. Dabei hat sie selbst mitgewirkt. Oder die von der CIA gefälschten Beweise über angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak. Und so ist es wohl auch heute so, dass man nicht davon sprechen kann, die CIA wäre überrumpelt worden vom Regimechange in Ägypten oder anderswo. Es gibt bei Wikileaks Belege, dafür, dass die amerikanische Botschafterin in Ägypten an Washington schreibt, die Ägypter hätten protestiert gegen die Disposition von amerikanischen Entwicklungshilfe-Geldern an Ägypten zur „Entwicklung der Zivilgesellschaft“. Das ist ein so dehnbarer Begriff, dass er auch das Gegenteil von dem bedeuten kann, was wir auf den ersten Blick glauben.

Frage:
Welche geostrategische Interessen hat der Westen an Ländern wie Ägypten?

Christoph Hörstel:
Israel muss gesichert bleiben. Denn es ist sozusagen wie der Flugzeugträger des Westens im arabischen Raum und der Pfahl im arabischen Fleisch soll offenbar erhalten werden. Es geht auch aufgrund des wirtschaftlichen Vorstoßes der Chinesen um die Sicherung des afrikanischen Kontinents. Deswegen haben wir vor wenigen Jahren AFRICOM bekommen. Washington leistet sich ja die Großzügigkeit, die gesamte Welt in Kommandobereiche einzuteilen, und so gibt es auch EUCOM und CENTCOM. Also hier haben wir aus der Sicht Washingtons die klare Notwendigkeit, Herrschaftssicherung zu betreiben. Es geht auch um ein Zurückdrängen islamischen Gedankengutes und der islamischen Erneuerungsbewegung. Ganz fürchterlich ist in amerikanischen Augen ein panislamischer Aufschwung. Das ist etwas, was man überhaupt nicht möchte, dass die Völker dieser einen großen Spange, die sie eint – der Islam, sich zusammentun und ihre Zwistigkeiten herunterfahren. Teile und Herrsche ist ein sehr effizientes Prinzip. Es geht um die Beherrschung und nicht um das Ernstnehmen der Völker, den Respekt und der Gleichberechtigung. Wir haben zweifellos Mubarak zu lange gewähren lassen. Aber warum? Weil man sich darüber im Klaren ist, dass die Stagnation dieser Völker, das innere sich Aufreiben auch Teil unseres eiskalten und mörderischen Machtinteresses in dieser Region ist.
Frage:
Findet diese Entwicklung immer innerhalb des verfügbaren rechtlichen Rahmens statt oder wird die Grenze der Legalität vom Westen überschritten?

Christoph Hörstel:
Wo kein Kläger, da kein Richter. Wir haben einen internationalen Gerichtshof in Den Haag, der eine Lächerlichkeit geworden ist durch seine Gerichtspolitik. Und wir haben die einzig verbliebene Supermacht der Welt, die USA, die ja diesem Gerichtshof die rechtliche Basis entzogen haben, indem sie gesagt haben, dass sie sogar Militär einsetzen würden, sollten amerikanische Soldaten dort vor Gericht gestellt werden. Man gedenkt also, diesen Gerichtshof nicht zu achten. Und Deutschland kritisiert dieses nicht nur nicht, sondern unterstützt dieses Vorgehen auch noch. Wir bewegen uns scharf auf der Grenze zur Justiziabilität. Sollte es je Richter und Kläger geben, kann ich mir Frau Merkel auch im Knast vorstellen.




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Sonntag, 23. Januar 2011

Ware Wahrheit

Nach 1,5 Jahren Drehzeit ist der Dokumentarfilm "Die Ware Wahrheit" nun endlich fertig. ReWash Filmproduktion veröffentlicht den kompletten Film auf Ihrer Webseite.

Mit ihrem Debutfilm ist den Machern Mirco Sieg und Tobias Gierling ein wahrliches Glanzwerk gelungen. Auftakt der Dreharbeiten war das "Geopolitik Treffen" am 15. August 2009 in Leipzig. Dort konnten die Regisseure ihr erstes Interview mit dem ehemaligen ARD-Afghanistan Korrespondent Christoph Hörstel, führen. Hörstel ist ein Kenner der Region und weiß nur zu gut, dass die Berichterstattung deutscher Medien mit den tatsächlichen Begebenheiten vor Ort, nur selten übereinstimmt.

Im November 2009 fand dann in Berlin der Kongress für unabhängige Medien statt. Dort interviewte man einige Betreiber unabhängiger Medienportale. Zu Wort kommen zum Beispiel Daniel Neun von Radio Utopie, Alexander Benesch von infokrieg.tv, Helmut P. Kraus vom Querdenkforum und Jens Blecker von infokriegernews.

Der Film zeigt die verschiedenen Motivationen unabhängiger Netzjournalisten und schafft es auch, dem Zuschauer zu vermitteln, dass es sich beim alternativen Netjournalist auch um eine moderne Form des Bürgerprotestes handelt.

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Seit 2007 produzieren wir Filme, Talkshows und Magazinsendungen und stellen diese meist kostenlos via YouTube zur Verfügung. Mehr als 60.000 Abonnenten konnten wir bisher mit unseren Videos als YouTube-Abonnent gewinnen.

Damit wir nicht nur weiterhin sondern auch noch besser, investigativer und unabhängiger arbeiten können, bitten wir um einen Produktions-Boost.

Wofür brauchen wir Geld?


Zunächst fallen bei uns monatliche Fixkosten an. Darunter fallen Miete für unser Filmstudio in Leipzig sowie Personalkosten (unser Team wächst).

Wer unsere Sendungen kennt, weiß dass wir viele verschiedene Interviewpartner in unser Studio einladen. Diese haben Reisekosten und in vielen Fällen Übernachtungskosten. Nicht selten verlangen gute Gesprächspartner auch ein Honorar.

Vor allem aber unsere Filmproduktionen sind sehr kostenintensiv. So konnten wir im letzten Jahr die Filme "Ukrainian Agony" und "Das Cheops Projekt" fertig stellen. Vor wenigen Wochen beendeten wir die Arbeiten an dem Film "Akte Ebola ungelöst". Noch in der Produktion befindet sich "Kriegsversprechen III" sowie "Frontstadt" - der neue Film in Zusammenarbeit mit Mark Bartalmai.

Allein durch den immer geringer werdenden Absatz von DVDs, können wir diese Kosten leider nicht stemmen. Dennoch würden wir die Produktion solcher Filme nur ungern aus unserem Programm nehmen.

Ohne GEZ-Gelder oder Sponsoren sind wir zu 100% auf unsere Zuschauer angewiesen. Bitte unterstützt unsere Arbeit mit einer Spende.