Samstag, 30. August 2008

Frieden jetzt!

Nachts um 3.00 Uhr klingelt das Telefon. Ein Anruf aus Los Angeles. Am Apparat ist der Manager von Nina Hagen.
Er bittet uns tags darauf nach Büchel zu kommen, um das dort stattfindende Ereignis zu dokumentieren.

Wir lassen uns nicht lange bitten und sagen trotz finanzieller und zeitlicher Knappheit zu.

Die Fahrt beginnt in den frühen Morgenstunden und wir erreichen gegen 12 Uhr den Militärstützpunkt in Büchel, auf welchem Atombomben der NATO gelagert sind.

Einige Demonstranten sind bereits anwesend. Auch sind immer mehr "Gelbe" zu beobachten. Diese entstammen der Organisation "European New Resistance".
Sie alle sind gekommen, um dafür einzustehen, dass die weltweite atomare Aufrüstung ihr baldiges Ende findet.
Ein atomarer Konflikt ist niemals die Lösung für irgendein Problem.
Dennoch bedrohen die NATO-Staaten, angeführt von den USA in immer zunehmenderen Maße die Souveränität Russlands. Sei es mit der militärischen Provokation im Kaukasus oder mit der Errichtung der "Globale Missile Defense" in Polen und in der Tschechei.

Nina Hagen kommt an. Wir schnappen uns Nina, um mit ihr ein Interview zu führen.
Sie spricht das Problem der in Deutschland gelagerten Atomwaffen an.
Ausserdem erzählt sie von den Lügen der NATO-Staaten, um diese kriegerischen Provokationen zu begründen.

Schlimmer noch wiegt die Tatsache, dass immer mehr ans Licht der Öffentlichkeit dringt, wie man die Folgen des Einsatzen von Uranmunition (DU) einzuschätzen hat.
Frieder Wagners preisgekrönter Film "Die verstrahlten Kinder von Basra" gibt mehr Aufschluss darüber.

Die Sonne scheint in voller Pracht. Es gibt der Veranstaltung all die positive Energie, die sie benötigt. Und so kommt es, dass am frühen Nachmittag 2000 Demonstranten die 6km lange Marschroute, rund um das Bundesgewehrgelände in Büchel demonstrieren.

Von seiten der Organisatoren der "Zukunft atomwaffenfrei" war ziviler Ungehorsam angekündigt. Diese Aktion zog insgesamt 24 Verhaftungen nach sich.

Nachdem sich der Demonstrationszug aufgelöst hatte, standen Konzerte an.
Wir nutzten die Zeit, um ein paar Demonstranten sowie Polizisten zu interviewen.
Wir stellen auch hier wieder einmal fest, dass die Polizei nicht der Feind ist. Auch in den Uniformen stecken Menschen, die sehr oft ganz und gar nicht mit der Politik ihres Landes einverstanden sind.



Links:
Film: Die verstrahlten Kinder von Basra
gewaltfreie Aktion Atomwaffen abschaffen

Freitag, 15. August 2008

Ein Film von mir "im Kino"

"Juhu, ich habe es geschafft!"

"Unter falscher Flagge" soll auf dem "Globians" DokFilmFestival laufen.
In Berlin und Potsdam. Ich hab davon zwar noch nie gehört, aber es klingt toll.

Wir erreichen die Innenstadt von Potsdam. Wunderschön. Es regnet und wir wollen Kaffee. Noch 2 Stunden bleiben uns bis zur Aufführung. Im Parkverbot stehend, weil ich keine Parkscheibe im Auto liegen habe, betreten wir ein mit einem Baugerüst umhülltes Gebäude. Das ist also das "Alte Rathaus" denke ich und bin misstrauisch. Ich gehe hinein und werde von Stille erschlagen. Am anderen Ende stehen Aufsteller mit Filmplakaten und eine Frau sitzt hinter einer Kasse. Hier muss es sein.

Ich schaue mir die Plakate für einige Momente an, als ein unbekannter Herr auf mich zuläuft, und mich bei meinem Namen nennend begrüßt. Ich frage, ob mir mein Name auf der Stirn geschrieben steht?
Es ist Joachim Polzer, der Veranstalter. In der Tat scheint alles TOP organisiert zu sein. Nur weit und breit kein einziger Besucher.

"Wie läuft es denn?" frage ich und bekomme erzählt, dass das Baugerüst um den Veranstaltungsort gerade erst hochgezogen worden sei. Auch gebe es kaum Parkplätze und damit bleiben natürlich die Besucher aus. Ohnehin fehlt für die nötige Werbung das Geld. Veranstaltungen, deren oberstes Ziel ist, die Menschen auf wichtige Geschehnisse unserer Zeit aufmerksam zu machen, werden generell nicht unterstützt.
Da ist Eigeninitiative gefragt.

Eigeninitiative - die hat Joachim, der mir auch gleich das "Du" anbietet. Ich bekomme das FilmProgramm vorgeführt und stelle fest, dass ich noch nie so eine Ansammlung guter Filme gesehen hab. Von einigen habe ich noch nie etwas gehört. Es sind eben keine Hollywoodstreifen. Thematisch sind sehr viele Filme mit aufklärerischen Inhalten vorhanden. Von rational bis philosophisch werden 911 und andere Lügen der Politik aber auch die Maya mit ihren Kalendersystemen betrachtet. Eine großartige Zusammenstellung, für die Joachim mehrere Monate gearbeitet hat.
Ich bekomme den Saal gezeigt, in welchem der Film laufen wird. Es ist kein Kino, aber man hat das Beste daraus gemacht.







Wir haben noch Zeit und fahren nochmal auf der Suche nach einem Cafe durch die Innenstadt. Wir finden nach langem Warten einen Parkplatz und wollen gerade die Debatte erörtern, ob es sich lohnt einen Parkschein zu lösen oder ob wir den rebellischen Nervenkitzel der Illegalität schultern zu wagen.
Doch zu der Debatte kommt es nicht, weil uns eine Werbefrau von Porta Möbel empört-spielend entgegnet, wir müssten selbstverständlich einen Parkschein lösen.

Sie würde ihn uns sogar bezahlen und wolle uns sowieso moch eine Parkscheibe schenken. Mit Porta Möbel-Werbung versteht sich. Verwundert schauen wir diese Frau an und stellen mal wieder fest, man hat eben noch nicht alles erlebt.

Ich denke mir, wenn der Sport auf n-tv von Garagentoren gesponsert wird, kann es nicht verkehrt sein, wenn meine Parkscheibe von Porta Möbel präsentiert wird.
SIch lasse mir also den Parkschein spendieren. Für den Kaffee bleibt wenig Zeit. Die Parkplatzsuche dauerte zu lange.

Wir schaffen es gerade rechtzeitig zur Vorstellung. Ich soll ein paar Worte sagen, bittet man mich und ich mache kurzerhand Werbung für meinen Film und zähle schnell die Besucher. Es sind 34, naja...

Der Film beginnt und jeder taucht in seine eigene Gedankenwelt ab. Eine halbe Stunde werden wir von einem störenden Stöhnen begleitet, welches nach der Hälfte des Filmes demonstrativ weiter stöhnend den Raum verlässt. Zum Glück weiß ich, dass dies vor allem dem Inhalt galt und nicht meiner filmkunstschaffenden-intellektuellen Eitelkeit irgendeinen Grund liefern sollte jetzt beleidigt zu sein.
Die zweite Hälfte des Filmes ist es mucksmäuschenstill.

Der Abspann rollt herunter und der Film ist zu Ende. Es ist weiterhin still. Ein Amerikaner kommt zu mir und flüstert mir zu "Very touching. Thank you!"

Ich sitze im Auto auf dem Heimweg und habe mal wieder die Erfahrung gemacht, dass Illusionen bei weitem nicht die Konsistenz der Realität haben.

Unter falscher Flagge - 73.min


Freitag, 8. August 2008

Die neue Feldordnung


Wovon hat man nicht alles schonmal gehört, sich aber keine weiterführenden Gedanken dazu gemacht?
Genau deshalb wollte ich mir schon immer ein eigenes Bild über diese mysteriösen Kornkreise machen, von denen man hier und da mal was gehört hat.

Die abendteuerlichsten Geschichten bis zu den plausibelsten Erklärung hatte man vernehmen müssen. Nun also war die Zeit gekommen, sich selbst eine Meinung zu bilden.

TAG 1

Kurzerhand begeben wir uns am 1. August 3.00 Uhr in der früh zum Flughafen, um nach London zu fliegen. Von dort aus, so der Plan, mit einem Mietwagen Richtung Avebury und dann mal schauen...

Wenn da nicht der Linksverkehr wäre, der uns alle hellwach hält.
Die Briten sind schon ein komisches Volk. Warum müssen die eigentlich immer eine Extrawurst spielen?
Die machen beim Euro nicht mit, essen fettige Würstchen zum Frühstück und fahren auf der falschen Seite.

"You are driving on the wrong side, we driving on the right side" bekommen wir von einem Souvenirverkäufer später als Antwort.
"No, you are not driving on the right side. You are driving on the left side" sagen wir und sind wenigstens die rhetorischen Sieger.

TAG 2

Für das Wochenende haben wir uns für eine Konferenz angemeldet, bei welcher sich die führenden Konkreisforscher versammeln. 2 volle Tage werden wir mit Informationen bombardiert, die unseren Horizont im ersten Moment übersteigen.

Vortrag Bert Janssen (english)




Alsbald haben wir fast ein dutzend Vorträge in epischer Länge im Kasten und wollen nun selbst raus in die Natur, um das Phänomen persönlich erleben zu können.

TAG 3

Wir fahren einfach los und schauen aufgeregt links und rechts die Felder ab. Plötzlich sehe ich durch vorbeirauschende Äste ein paar Leute im Feld stehen. Da muss etwas sein. Schnell das Auto verbotenerweise geparkt und ins Feld gerannt. Es muss etwas riesiges sein. Vom Boden aus kann man es nicht überblicken.

Da ich mir seit geraumer Zeit Gedanken zu einem Film über den Mayakalender mache, hatte ich mich vor etwea einer Woche gefragt, wie man eventuell das Thema der Kornkreise und der Mayas verbinden könnte.

Da stand ich nun - inmitten der Antwort.
Dieser Kreis zeigt die Konstellation der Planeten unseres Sonnensystems für den 21.12.2012 - bekanntlich dem Tag, an welchem der Mayakalender endet.

Was für eine Synchronisität sich mir da auftat. Von diesem Zeitpunkt an fühlen wir die Magie und wir werden gefrührt von einer höheren Kraft, die uns eine ganze Woche begleiten wird. Wir treffen noch in diesem Kornkreis auf Amerikaner, Franzosen und Deutsche. Sie nehmen uns mit auf eine Reise durch die nächtliche Landschaft dieser magischen Welt.

Tatsächlich sehen wir viele Lichter in dieser Nacht. In der Nähe befindet sich aber eine Royal Air Force Base, die sich für die meisten Erscheinungen als plausible Erklärung anbietet.

TAG 4

Nicht schlauer aber energetisierter beginnen wir den nächsten Tag.
Das Telefon klingelt. Uns ruft Andreas Müller an. Er ist der renommierteste deutsche Kornkreisforscher und beschäftigt sich schon 15 Jahre mit dem Phänomen.
Ein neuer Kornkreis sei letzte Nacht entstanden.
1 Stunde später trifft man sich im selbigen.

Direkt neben Windrädern tut sich vor uns eine über 150 m lange Formation auf, welche aus der Luft betrachtet einen starken Bezug zu den Windrädern aufweist.







Wir begleiten mit der Kamera die Forscher bei ihrer Arbeit und so langsam fangen wir selbst an die Energie zu spüren. Einige liegen einfach nur in den Kreisen. Andere gehen mit Glöckchen durch die Kreise. Wiederrum andere Meditieren.
Aber alle, auch die rationalen Forscher wissen und fühlen es. Hier waren keine Menschen am Werk.

Es war die richtige Entscheidung sich ohne Plan an diese Dreharbeiten zu machen. Tatsächlich passiert alles von alleine. Unser Interviewgast erhält einen Anruf vom mexikanischen Fernsehen zu einem anderen Interviewtermin. Wir dürfen mit und führen schon bald ein Interview mit dem Fernsehmoderator Jaime Maussan. Später am Abend sitzt man beim gemeinsamen Essen. Maussan bietet uns sein Material an, welches wir für unseren Film benutzen dürfen. Wie praktisch und unkompliziert doch die Welt sein kann, wenn sich einfach alle lieb haben.




Jaime Maussan ist mit seiner 2-stündigen Fernsehshow jeden Sonntag Millionen Mexikanern bekannt. Er berichtet über Dinge wie Kornkreise, UFO-Sichtungen und den vielen anderen mysteriöse Rätsel unserer Gegenwart.






Jetzt wollen wir es wissen. Bei der Entstehung eines Kornkreises dabei zu sein, wünschen sich viele, doch nur wenigen ist dies bis jetzt gegönnt gewesen. Also entscheiden wir uns die Nacht im Freien zu verbringen.

Es passiert gar nichts.


TAG 5

Wir sind verabredet mit Michael Glickman. Dem wohl bekanntesten Kornkreisforscher Englands.
Im Interview erzählt Michael uns wie er seine Begeisterung für das Phänomen entwickelte.
Besonders die geometrischen Figuren haben es ihm angetan. Glickman sucht seit Jahren nach Botschaften, welche sich hinter den Piktogrammen in den Feldern verbergen könnten.
Ich denke mir, dass dies wohl eine der besten Stellen im späteren Film sein wird.

Dem Rest des Tages widmen wir der Natur und unseren erschöpften Füßen.

TAG 6

Am Morgen klingelt das Telefon. Ein neuer Kornkreis sei entstanden. Gleich bei uns um die Ecke. 30 Minuten später treffen wir Andreas Müller, Jaime Maussan und den niederländischen Kornkreisforscher Bert Janssen in einer neuen Formation.

Als wir die Kamera auspacken kommt wundersamerweise die Sonne heraus. Die wenigen Touristen verlassen die Formation. Es scheint als würde uns die perfekte Kulisse dargeboten werden und alle Protagonisten sind schon da.






Ein befreundeter Fotograf (Frank Laumen) kommt. Er war schon in der Luft und hat ein Foto. Wir stehen in einem "Wurfstern mit 8 Zacken"-ähnlichen Gebilde. Frank Laumen fotografiert Kornkreise und Kultstätten seit mehr als 10 Jahren. Ein Besuch auf seiner Webseite ist in jedem Fall lohnenswert.








Ich bin zufrieden und denke darüber nach wie ich wohl an das Geld rankomme, um diesen Film weiterführen zu können. Die Reise hierher war nämlich nicht billig.
Aber es hat sich auf jeden Fall riesig gelohnt.



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Desto schneller wird das Ergebnis in voller Länge und kostenlos hier zu sehen sein.

"Die neue Feldordnung" (50 min.)





Links:
Grenzwissenschaft
Fotos von Frank Laumen

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