Freitag, 15. August 2008

Ein Film von mir "im Kino"

"Juhu, ich habe es geschafft!"

"Unter falscher Flagge" soll auf dem "Globians" DokFilmFestival laufen.
In Berlin und Potsdam. Ich hab davon zwar noch nie gehört, aber es klingt toll.

Wir erreichen die Innenstadt von Potsdam. Wunderschön. Es regnet und wir wollen Kaffee. Noch 2 Stunden bleiben uns bis zur Aufführung. Im Parkverbot stehend, weil ich keine Parkscheibe im Auto liegen habe, betreten wir ein mit einem Baugerüst umhülltes Gebäude. Das ist also das "Alte Rathaus" denke ich und bin misstrauisch. Ich gehe hinein und werde von Stille erschlagen. Am anderen Ende stehen Aufsteller mit Filmplakaten und eine Frau sitzt hinter einer Kasse. Hier muss es sein.

Ich schaue mir die Plakate für einige Momente an, als ein unbekannter Herr auf mich zuläuft, und mich bei meinem Namen nennend begrüßt. Ich frage, ob mir mein Name auf der Stirn geschrieben steht?
Es ist Joachim Polzer, der Veranstalter. In der Tat scheint alles TOP organisiert zu sein. Nur weit und breit kein einziger Besucher.

"Wie läuft es denn?" frage ich und bekomme erzählt, dass das Baugerüst um den Veranstaltungsort gerade erst hochgezogen worden sei. Auch gebe es kaum Parkplätze und damit bleiben natürlich die Besucher aus. Ohnehin fehlt für die nötige Werbung das Geld. Veranstaltungen, deren oberstes Ziel ist, die Menschen auf wichtige Geschehnisse unserer Zeit aufmerksam zu machen, werden generell nicht unterstützt.
Da ist Eigeninitiative gefragt.

Eigeninitiative - die hat Joachim, der mir auch gleich das "Du" anbietet. Ich bekomme das FilmProgramm vorgeführt und stelle fest, dass ich noch nie so eine Ansammlung guter Filme gesehen hab. Von einigen habe ich noch nie etwas gehört. Es sind eben keine Hollywoodstreifen. Thematisch sind sehr viele Filme mit aufklärerischen Inhalten vorhanden. Von rational bis philosophisch werden 911 und andere Lügen der Politik aber auch die Maya mit ihren Kalendersystemen betrachtet. Eine großartige Zusammenstellung, für die Joachim mehrere Monate gearbeitet hat.
Ich bekomme den Saal gezeigt, in welchem der Film laufen wird. Es ist kein Kino, aber man hat das Beste daraus gemacht.







Wir haben noch Zeit und fahren nochmal auf der Suche nach einem Cafe durch die Innenstadt. Wir finden nach langem Warten einen Parkplatz und wollen gerade die Debatte erörtern, ob es sich lohnt einen Parkschein zu lösen oder ob wir den rebellischen Nervenkitzel der Illegalität schultern zu wagen.
Doch zu der Debatte kommt es nicht, weil uns eine Werbefrau von Porta Möbel empört-spielend entgegnet, wir müssten selbstverständlich einen Parkschein lösen.

Sie würde ihn uns sogar bezahlen und wolle uns sowieso moch eine Parkscheibe schenken. Mit Porta Möbel-Werbung versteht sich. Verwundert schauen wir diese Frau an und stellen mal wieder fest, man hat eben noch nicht alles erlebt.

Ich denke mir, wenn der Sport auf n-tv von Garagentoren gesponsert wird, kann es nicht verkehrt sein, wenn meine Parkscheibe von Porta Möbel präsentiert wird.
SIch lasse mir also den Parkschein spendieren. Für den Kaffee bleibt wenig Zeit. Die Parkplatzsuche dauerte zu lange.

Wir schaffen es gerade rechtzeitig zur Vorstellung. Ich soll ein paar Worte sagen, bittet man mich und ich mache kurzerhand Werbung für meinen Film und zähle schnell die Besucher. Es sind 34, naja...

Der Film beginnt und jeder taucht in seine eigene Gedankenwelt ab. Eine halbe Stunde werden wir von einem störenden Stöhnen begleitet, welches nach der Hälfte des Filmes demonstrativ weiter stöhnend den Raum verlässt. Zum Glück weiß ich, dass dies vor allem dem Inhalt galt und nicht meiner filmkunstschaffenden-intellektuellen Eitelkeit irgendeinen Grund liefern sollte jetzt beleidigt zu sein.
Die zweite Hälfte des Filmes ist es mucksmäuschenstill.

Der Abspann rollt herunter und der Film ist zu Ende. Es ist weiterhin still. Ein Amerikaner kommt zu mir und flüstert mir zu "Very touching. Thank you!"

Ich sitze im Auto auf dem Heimweg und habe mal wieder die Erfahrung gemacht, dass Illusionen bei weitem nicht die Konsistenz der Realität haben.

Unter falscher Flagge - 73.min


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr guter Film, der hervorragend andere Dokus wie 9/11 Mysteries order 9/11 Press for Truth ergänzt. Das Nuoviso-Projekt ist insgesamt eine tolle Plattform, den Leuten behutsam die Augen zu öffnen. Weitermachen! ;-)

archelys hat gesagt…

Hundeschule

Die Katze sitzt am Vogelnest
und hält an ihrem Wollen fest,
ein Vogeljunges zu erjagen.
"Da musst du erst den Papa fragen",
sagt ahnungslos der junge Specht.
"Was kümmert mich das Vogelrecht",
entgegnet ihm der freche Kater,
"ich weiss sehr wohl von meinem Vater,
dass die Natur in allen Fällen,
auch wenn die Hunde noch so bellen,
dem Stärkeren das Recht verleiht,
in selbstgerechter Herrlichkeit
sein Wollen in die Tat zu setzen".
"Du könntest die Moral verletzen,
die uns im heiligen Verbund,
als Katz` und Vogel und als Hund
das Leben hier erst möglich macht".
"Ich habe selten so gelacht,
so jammern nur die Opfertiere,
Tauben, Hühner, Has` und Stiere,
wenn`s ihnen an den Kragen geht.
Ich hab` die Macht, mein Wille steht".
Der alte Hofhund liegt entspannt
am Fuss der dicken Fichte,
ihm sind die Sprüche gut bekannt,
aus eigener Geschichte.
"Hey Kater, lass` den Specht in Ruh`
und hör` nur einmal richtig zu :
Wir leben hier in diesem Haus
doch eigentlich in Saus und Braus.
Du handelst jetzt im Übermut,
der Specht hat recht, das geht nicht gut".

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