Wovon hat man nicht alles schonmal gehört, sich aber keine weiterführenden Gedanken dazu gemacht?
Genau deshalb wollte ich mir schon immer ein eigenes Bild über diese mysteriösen Kornkreise machen, von denen man hier und da mal was gehört hat.
Die abendteuerlichsten Geschichten bis zu den plausibelsten Erklärung hatte man vernehmen müssen. Nun also war die Zeit gekommen, sich selbst eine Meinung zu bilden.
TAG 1
Kurzerhand begeben wir uns am 1. August 3.00 Uhr in der früh zum Flughafen, um nach London zu fliegen. Von dort aus, so der Plan, mit einem Mietwagen Richtung Avebury und dann mal schauen...
Wenn da nicht der Linksverkehr wäre, der uns alle hellwach hält.
Die Briten sind schon ein komisches Volk. Warum müssen die eigentlich immer eine Extrawurst spielen?
Die machen beim Euro nicht mit, essen fettige Würstchen zum Frühstück und fahren auf der falschen Seite.
"You are driving on the wrong side, we driving on the right side" bekommen wir von einem Souvenirverkäufer später als Antwort.
"No, you are not driving on the right side. You are driving on the left side" sagen wir und sind wenigstens die rhetorischen Sieger.
TAG 2
Für das Wochenende haben wir uns für eine Konferenz angemeldet, bei welcher sich die führenden Konkreisforscher versammeln. 2 volle Tage werden wir mit Informationen bombardiert, die unseren Horizont im ersten Moment übersteigen.
Vortrag Bert Janssen (english)
Alsbald haben wir fast ein dutzend Vorträge in epischer Länge im Kasten und wollen nun selbst raus in die Natur, um das Phänomen persönlich erleben zu können.
TAG 3
Wir fahren einfach los und schauen aufgeregt links und rechts die Felder ab. Plötzlich sehe ich durch vorbeirauschende Äste ein paar Leute im Feld stehen. Da muss etwas sein. Schnell das Auto verbotenerweise geparkt und ins Feld gerannt. Es muss etwas riesiges sein. Vom Boden aus kann man es nicht überblicken.
Da ich mir seit geraumer Zeit Gedanken zu einem Film über den Mayakalender mache, hatte ich mich vor etwea einer Woche gefragt, wie man eventuell das Thema der Kornkreise und der Mayas verbinden könnte.
Da stand ich nun - inmitten der Antwort.
Dieser Kreis zeigt die Konstellation der Planeten unseres Sonnensystems für den 21.12.2012 - bekanntlich dem Tag, an welchem der Mayakalender endet.
Was für eine Synchronisität sich mir da auftat. Von diesem Zeitpunkt an fühlen wir die Magie und wir werden gefrührt von einer höheren Kraft, die uns eine ganze Woche begleiten wird. Wir treffen noch in diesem Kornkreis auf Amerikaner, Franzosen und Deutsche. Sie nehmen uns mit auf eine Reise durch die nächtliche Landschaft dieser magischen Welt.
Tatsächlich sehen wir viele Lichter in dieser Nacht. In der Nähe befindet sich aber eine Royal Air Force Base, die sich für die meisten Erscheinungen als plausible Erklärung anbietet.
TAG 4
Nicht schlauer aber energetisierter beginnen wir den nächsten Tag.
Das Telefon klingelt. Uns ruft Andreas Müller an. Er ist der renommierteste deutsche Kornkreisforscher und beschäftigt sich schon 15 Jahre mit dem Phänomen.
Ein neuer Kornkreis sei letzte Nacht entstanden.
1 Stunde später trifft man sich im selbigen.
Direkt neben Windrädern tut sich vor uns eine über 150 m lange Formation auf, welche aus der Luft betrachtet einen starken Bezug zu den Windrädern aufweist.
Wir begleiten mit der Kamera die Forscher bei ihrer Arbeit und so langsam fangen wir selbst an die Energie zu spüren. Einige liegen einfach nur in den Kreisen. Andere gehen mit Glöckchen durch die Kreise. Wiederrum andere Meditieren.
Aber alle, auch die rationalen Forscher wissen und fühlen es. Hier waren keine Menschen am Werk.
Es war die richtige Entscheidung sich ohne Plan an diese Dreharbeiten zu machen. Tatsächlich passiert alles von alleine. Unser Interviewgast erhält einen Anruf vom mexikanischen Fernsehen zu einem anderen Interviewtermin. Wir dürfen mit und führen schon bald ein Interview mit dem Fernsehmoderator Jaime Maussan. Später am Abend sitzt man beim gemeinsamen Essen. Maussan bietet uns sein Material an, welches wir für unseren Film benutzen dürfen. Wie praktisch und unkompliziert doch die Welt sein kann, wenn sich einfach alle lieb haben.
Jaime Maussan ist mit seiner 2-stündigen Fernsehshow jeden Sonntag Millionen Mexikanern bekannt. Er berichtet über Dinge wie Kornkreise, UFO-Sichtungen und den vielen anderen mysteriöse Rätsel unserer Gegenwart.
Jetzt wollen wir es wissen. Bei der Entstehung eines Kornkreises dabei zu sein, wünschen sich viele, doch nur wenigen ist dies bis jetzt gegönnt gewesen. Also entscheiden wir uns die Nacht im Freien zu verbringen.
Es passiert gar nichts.
TAG 5
Wir sind verabredet mit Michael Glickman. Dem wohl bekanntesten Kornkreisforscher Englands.
Im Interview erzählt Michael uns wie er seine Begeisterung für das Phänomen entwickelte.
Besonders die geometrischen Figuren haben es ihm angetan. Glickman sucht seit Jahren nach Botschaften, welche sich hinter den Piktogrammen in den Feldern verbergen könnten.
Ich denke mir, dass dies wohl eine der besten Stellen im späteren Film sein wird.
Dem Rest des Tages widmen wir der Natur und unseren erschöpften Füßen.
TAG 6
Am Morgen klingelt das Telefon. Ein neuer Kornkreis sei entstanden. Gleich bei uns um die Ecke. 30 Minuten später treffen wir Andreas Müller, Jaime Maussan und den niederländischen Kornkreisforscher Bert Janssen in einer neuen Formation.
Als wir die Kamera auspacken kommt wundersamerweise die Sonne heraus. Die wenigen Touristen verlassen die Formation. Es scheint als würde uns die perfekte Kulisse dargeboten werden und alle Protagonisten sind schon da.
Ein befreundeter Fotograf (Frank Laumen) kommt. Er war schon in der Luft und hat ein Foto. Wir stehen in einem "Wurfstern mit 8 Zacken"-ähnlichen Gebilde. Frank Laumen fotografiert Kornkreise und Kultstätten seit mehr als 10 Jahren. Ein Besuch auf seiner Webseite ist in jedem Fall lohnenswert.
Ich bin zufrieden und denke darüber nach wie ich wohl an das Geld rankomme, um diesen Film weiterführen zu können. Die Reise hierher war nämlich nicht billig.
Aber es hat sich auf jeden Fall riesig gelohnt.
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Desto schneller wird das Ergebnis in voller Länge und kostenlos hier zu sehen sein.
"Die neue Feldordnung" (50 min.)
Links:
Grenzwissenschaft
Fotos von Frank Laumen
6 Kommentare:
Geil. Schön geschrieben und es ist wirklich interessant und macht "Spendelust" !
Ich freue mich schon drauf!
Da habt ihr ja echt Glück gehabt, dass Mr. Mussan und Co. auf einmal plötzlich neben den Kornkreisen da aufgetaucht sind.
Weiter so! Lobenswerte Sache!
Hallo. Das Kraftfeldabbild neben den Windkraftanalgen leuchtet ein. Ich fahre gerne Fahrrad und habe schon of beobachtet, das die Windkraftanlagen sich synchronisieren und auch darüber nachgedacht das diese Bauweise irgendwie falsch ist. Anscheinend ist es besser wenn man 3 baut die, die sich in der Mitte befindet andersrum laufen zu lassen - siehe Bild von den netten Aliens. Vermutlich erhöht sich so die generierte Stommenge. Falls jemand das mal ausprobiert bitte mal schreiben: jan@overthesky.net
eine sehr aufschlussreiche Dokumentation, hut ab ;)
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